Klartext April 2013 | Page 3

Werkplatz Schweiz 3 Keine kommunistischen Experimente Ein flexibler und liberaler Arbeitsmarkt, bei dem die Sozialpartner in Verantwortung für die Arbeitsplätze die Rahmenbedingungen setzen, war stets ein grosser Trumpf des Werkplatzes Schweiz. Mit der 1:12-Initiative und der Mindestlohn-Initiative, welche in nächster Zeit zur Abstimmung gelangen, laufen wir Gefahr diesen Trumpf leichtfertig zu verwerfen. In einer Zeit, in der kommunistische Regimes weltweit zum seltenen Auslaufmodell geworden sind, will die schweizerische Linke mit einer Staatswirtschaft untaugliche, sozialistische Rezepte wiederbeleben. von Martin Baltisser, Generalsekretär SVP Schweiz M gischen Spielplatz sozialistischer durch würde die Integration einiger Jungspunde wird, stimmt bedenklich. heute benachteiligter PersonenkateSchliesslich geht es um nicht mehr gorien erschwert. Gewisse Regionen und nicht weniger als um die hart er- und Branchen wären besonders stark rungene Sozialpartnerschaft, in der betroffen.“ Arbeitgeber wie Arbeitnehmer ge„Statt die Zuwanderung wirkungsvoll zu zwungen sind, begrenzen, wird eine schädliche Sympam gleichen Tisch mit ihrem Gegentombekämpfung zu Lasten des Werkplatüber tragbare und zes betrieben.“ konkurrenzfähige Martin Baltisser, Generalsekretär SVP Schweiz Lösungen auszuhandeln. Ein Erfolgsmodell, das der Schweiz be- Immer mehr Staatseingriffe züglich Arbeitslosenquoten, Jugend- Es ist bedenklich genug, dass das arbeitslosigkeit, Haushaltseinkom- eidgenössische Parlament immer men und Kaufkraft seit Jahrzehnten häufiger unter dem Stichwort der Bestnoten einbringt. sogenannten „flankierenden Massnahmen zum freien Personenverkehr Keine unnötigen Konzes- mit der EU“ vor gewerkschaftlichen sionen Forderungen einknickt: Ausdehnung Auf keinen Fall sollten der Gesamtarbeitsverträge, Solidarnun bürgerliche Kreise der haftung, zusätzliche Bürokratie und Mindestlohn-Initiative mit Kontrollen. Der flexible Arbeitseinem Gegenvorschlag und markt wird fast in jeder Session des weiteren staatlichen Ein- Parlaments ein bisschen mehr eingegriffen in die Sozialpartner- schränkt und die Konkurrenzfähigschaft entgegenkommen. keit des Werkplatzes auf diese Weise Entsprechende Signale der geschwächt. Dies ist insbesondere Mitte-Parteien sind unver- eine Folge der Erpressbarkeit der ständlich, denn selbst der Mitte-Parteien im Zusammenhang Bundesrat redet in seiner mit der Personenfreizügigkeit. Statt Botschaft ans Parlament die Zuwanderung wirkungsvoll zu für einmal Klartext: „Ein begrenzen, wird eine schädliche nationaler gesetzlicher Symptombekämpfung zu Lasten Mindestlohn im Sinne der des Werkplatzes betrieben. Auf dieInitiative könnte das gute se Weise werden die Mitte-Parteien Funktionieren des Arbeits- immer mehr zu Vollzugsgehilfen der Die linken Initiativen schaden der Schweizer marktes gefährden und Ar- Gewerkschaften und der linken ParWirtschaft und kosten Arbeitsplätze. beitsplätze bedrohen. Da- teien. it der 1:12-Initiative und der Mindestlohn-Initiative würde künftig der Staat direkt in die Festsetzung der Löhne von Privatunternehmen eingreifen. Die Vertragsfreiheit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern wäre damit Geschichte. Der Staat wäre neu für die Festsetzung der Löhne im höheren wie im tieferen Segment zuständig. Die Schweiz würde damit staatswirtschaftliche Prinzipien aus der sozialistischen Mottenkiste übernehmen. Dies wäre für den Werkplatz Schweiz im internationalen Konkurrenzumfeld des 21. Jahrhunderts fatal. Dass selbst besonnene linke Kreise zulassen wollen, dass unser Land zum ideolo-