K-Colors of Korea April 2014 | Page 60

Menschen schwer, danach zu leben und herauszuinden, wer sie sind und was sie wirklich wollen. Sunny und ihr Ehemann hofen, dass ihre Schüler lernen werden, ihren Herzen zu folgen. Natürlich geht es im Alltag der Schule nicht nur darum, sich neue Städte anzusehen und mit anderen abzuhängen, es gibt einen mehr oder weniger strikten Plan für jeden Tag. Normalerweise stehen die Schüler jeden Morgen um 6 Uhr auf und machen zwei Stunden lang Sport, danach müssen sie dabei helfen das Essen vorzubereiten. Nach dem Frühstück steht Sightseeing auf dem Programm und die Erkundung der Gegend, in der sie gerade leben. Otmals ist jedoch keine Zeit sich Sehenswürdigkeiten anzusehen, weil die Schüler zu kulturellen Veranstaltungen eingeladen werden, um dort Auführungen durchzuführen und die koreanische Kultur zu verbreiten. Jeden Tag gibt es auch einige Stunden Freizeit, doch die Schüler wissen, dass sie diese Zeit nutzen sollen, um zu lernen. Plichtfächer sind das Lesen von englischsprachigen Büchern, Vokabeln lernen und ein Essay über die gelesenen Bücher zu schreiben. Außerdem führen alle ein Tagebuch. Es folgen Unterrichtsstunden zu Geschichte und Kultur des Landes, durch das sie reisen und jede Woche bekommen sie kleine Aufgaben. Zum Beispiel das Vorbereiten einer Rede zu sozialen hemen oder Gruppenmissionen, unteranderem sollen sie Leute auf der Straße zu ihren Lebenszielen oder anderen hemen interviewen, um herauszuinden, wie Menschen in anderen Ländern denken und fühlen. Die letzte Unterrichtseinheit hängt von den Talenten und Interessen des jeweiligen Schülers ab. Ich frage Sunny, ob Schüler ihrer Schule es später schwer haben, die nötigen Noten zu bekommen, um eine Universität besuchen zu dürfen. Sie erklärt mir darauhin, dass die meisten Schüler nur für ein Jahr mit ihnen reisen, doch einige bleiben länger, so wie ein Schüler, der drei Jahre lang mit „Habanha“ durch die Welt reiste. Dann erzählt sie mir, dass manche Schüler zu 58 normalen Schulen zurückkehrten und herausragende Noten bekamen, weil sie wussten, wie wichtig es ist, dass sie selbstständig lernen, und nicht nur lernten, um ihren Lehrern und Eltern einen Gefallen zu tun. Sie berichtet mir außerdem von einem Schüler, der nur die Grundschule abschloss und mitlerweile in einer staatlichen Firma arbeitet. Sunny glaubt fest daran, dass jeder alles erreichen kann, solange man sein Bestes gibt. Zum Schluss widmen wir uns einem hema, das mich besonders interessiert: Das südkoreanische Schulsystem. Ich will unbedingt erfahren, was sie darüber denkt. Sunny gesteht mir ofen, wie traurig es ist, dass die Schulen nur darauf abzielen, dass die Schüler das Universitäts-Eingangs-Examen ablegen und die Eltern ihre Kinder antreiben, immer mehr und mehr zu lernen, weil sie daran glauben, dass nur derjenige, der viel lernt später im Leben auch viel Geld haben wird. Doch kleine Kinder interessieren sich nicht für Geld, wenn sie dafür ihre Freizeit zum Spielen und Freunde trefen aufgeben müssen. Sie glaubt, dass es dem System daran mangelt, dass es einer Philosophie anhängt, die aufgehört hat, die Freude am lebenslangen Lernen und innerem Wachstum, zu lehren. Sie klärt mich außerdem darüber auf, dass nur 30% der Schüler später auch eine Universität besuchen werden. „Was machen dann die 70% anderen Schüler?“ Einige von ihnen begehen Selbstmord, weil sie die Ziele, die ihre Eltern, Lehrer und die Gesellschat ihnen setzen, nicht erreichen konnten. Sunny glaubt, der Grund für die Selbstmorde unter Schülern und Studenten sind nicht persönliche Probleme, sondern es ist ein soziales Grundproblem. Die Menschen sind immer beschätigt, immer unter Druck gesetzt und müssen sich mit anderen messen, sie haben keine Zeit über sich selbst nachzudenken und vergessen langsam, wie wichtig und wertvoll ihr Leben ist. Genau dort reicht „Habanha“ die Hand, gibt die Chance zu reisen und jedem Schüler die Zeit, herauszuinden, was sie wirklich wollen, bevor sie erwachsen werden und es zu spät ist.