K-Colors of Korea April 2014 | Page 42

K: Was fasziniert Sie an Berlin? CJH: Das Zeitgemäße, das, was jetzt ist, die wahrhatige Zeit, die genutzt wird. K: Wie sehen Sie die deutsche Kunstszene? CJH: Obwohl ich nicht viel Zeit hate mich umzusehen, konnte ich die Hinwendung des Lebens von der existierenden Vergangenheit zur Gegenwart fühlen. Ich bin ein Quasi-Künstler. Ich werde immer an der Peripherie der Kunst leben. K: Sie machen Kunst aus dem, was andere als Müll betrachten. Die Trennlinie zwischen Kunst und Abfall scheint klein zu sein. Denken Sie, dass in unserer Gesellschat zu viel weggeschmissen wird? CJH: Viele meiner Arbeiten entstehen aus dem, was ich auf der Straße sammle, sie wurden weggeworfen, verschwendet von anderen, aber ich kaufe auch Dinge, die ich brauche. Ich werde habgierig, wenn es darum geht, Dinge zu sammeln, und ich hasse es, wenn etwas einfach weggeworfen wird. 40 K: Warum haben Sie sich dazu entschieden hauptsächlich Plastik für Ihre Arbeiten zu nutzen? CJH: Wegen seiner Beschafenheit und der Oberläche, lebendige Farben, seinem Überluss. Es ist weitverbreitet, enorm konsumiert, man sieht auf es herab, weil es Glas, Holz und Metall ersetzt. K: Plastik bleibt. Hofen Sie ebenfalls durch Ihre Kunst Unsterblichkeit zu erlangen? CJH: Plastik bleibt, es veraltet nicht, aber man kann damit kein Haus bauen. Wenn ich auf Unsterblichkeit aus wäre, häte ich mich eher für Materialien wie Stein oder Holz entschieden oder ich häte mich dazu entschieden, Maler zu werden. Ich stelle vor allem Autoritäten und Traditionen in Frage. Vielleicht kann es ein neues Medium von primitiver Kunst, von Volkskunst sein.