Das Früchtejahr 2018
Sonne brachte viel
Geschmack und gute
Qualität
Das Früchtejahr 2018 wird den Produzenten in vielerlei Hinsicht in Erinnerung
bleiben. Während der Sommermonate herrschten sehr hohe Temperaturen und
es gab nur geringe Niederschlagsmengen. Die Produzenten mussten sich mit
der Hitze und der Trockenheit auseinandersetzen. Dank der vielen Sonnenstun-
den war die Qualität der Früchte ausgezeichnet.
Die hohen Temperaturen liessen die Natur im April förm-
lich explodieren und die Obstbäume blühten fast alle
gleichzeitig. F rühjahresfröste blieben glücklicherweise
aus. Der April war nördlich der Alpen teilweise staubtro-
cken. Dort wo Gewitter ausblieben, ging die Trockenheit
weiter. Hagelereignisse traten nur vereinzelt und lokal
auf, sodass deren Auswirkungen auf die Kulturen nicht
relevant waren. Die Wärme und die Trockenheit waren im
Witterungsjahr 2018 treue Begleiter. Aufgrund der hohen
Temperaturen und der geringen Niederschläge während
den Sommermonaten waren Krankheiten und Schädlinge
gut unter Kontrolle und das Infektionsrisiko dementspre-
chend tief.
Zurückhaltende Schaderreger
Der F euerbrand verhielt sich erstaunlich diskret, obwohl
die Infektionsbedingungen scheinbar perfekt gewesen
wären. Die Kirschessigfliege konnte sich dank der sehr
trockenen und heissen Witterung in den Sommermona-
ten erst spät ausbreiten. Der Befall hielt sich in erträgli-
chem Rahmen. Problematischer sind die Befälle mit
Pflaumenwickler auf Zwetschgen und die Verbreitung der
Schmierlaus auf Aprikosen und Kernobst. Die Überwa-
Schweizer Obstverband
chung und Bekämpfung der marmorierten Baumwanze
wurde ins Zentrum der F orschungstätigkeiten gerückt.
Dieser invasive Schädling kann in sehr vielen verschiede-
nen Kulturen massive Schäden anrichten.
Frühe Erdbeerenernte analog 2017
Die ersten Erdbeeren wurden eine Woche früher geerntet
als im Jahresdurchschnitt der letzten fünf Jahre. Die ho-
hen Temperaturen liessen sie sehr schnell reifen. Schon
zwei Wochen nach dem Erntehöhepunkt nahmen die
Erntemengen um die Hälfte ab und die Nachfrage musste
durch Importe gedeckt werden. Gesamthaft wurden
6567 Tonnen Erdbeeren gepflückt. Die Menge liegt 9.5 %
unter dem Jahresdurchschnitt (2013–2017) und ent-
spricht einer mittelmässigen Ernte. 31 % der konsumier-
ten Erdbeeren werden in der Schweiz produziert. 22 %
der einheimischen Erdbeeren kommen aus dem Thurgau
gefolgt vom Kanton Bern mit 16 %.
Grosse Ernte ist nicht eingetreten
Die Ernteprognosen für Himbeeren deuteten auf eine
sehr grosse Ernte hin. Das Wetter entschied jedoch an-
Jahresbericht 2018
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