Jahresbericht Schweizer Obstverband 2017 | Page 12

Früchtejahr 7 tionswert , was inklusive der nachgelagerten Stufen einer Umsatzeinbusse von rund 300 Mio . Franken entspricht .
Zurückhaltende Schaderreger
Der Feuerbrand verhielt sich diskret . Während der Hauptblühte war es nicht genügend warm für Infektionen . Das war neben allen Schäden ein positiver Nebeneffekt der frostigen Temperaturen . Die Strategie mit den alternativen Mitteln glückte im zweiten Jahr in Folge , muss sich aber in einem starken Infektionsjahr bewähren .
Auch die Kirschessigfliege fand nicht optimale Bedingungen vor . Es gab kaum feuchtwarmes Wetter wie im Vorjahr . Die Produzenten sind nach einigen Überraschungen in den Vorjahren nun besser gegen diesen Schädling gewappnet . So breiten sich etwa Totaleinnetzungen oder der Massenfang immer mehr aus .
Himbeeren mit Ernterekord
Die Erdbeerernte startete zehn Tage früher als im Vorjahr . Im Freiland hatte der Frost Deformierungen hinterlassen , was den Pflückaufwand erhöhte . Die hohen Temperaturen während der Ernte drückten auf die Mengen . Die inländische Erdbeerproduktion lag bei 5866 Tonnen , ca . 21 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt , mit starken regionalen Unterschieden .
Die Anbaufläche der Himbeeren nahm um 7 Prozent zu . Die 1842 Tonnen vermarktete Himbeeren bedeuten
Dank der Frostberegnung konnte ein Teil der Ernte gerettet werden .
einen neuen Rekord . Die Nachfrage war andauernd stark . Dennoch war die Vermarktung anspruchsvoll . Während drei Wochen lieferten die Produzenten je über 180 Tonnen Himbeeren ab .
Die heissen Sommertemperaturen sagten den Brombeeren zu . Die Früchte waren von ausgezeichneter Qualität . Bei den Heidelbeeren , Johannisbeeren , Stachelbeeren und Cassis lagen die Erntemengen als Folge des Frostes unter dem Fünfjahresschnitt . Die steigenden Anbauflächen bei den Strauchbeeren verlangen in Zukunft eine gute Vorbereitung für die Vermarktung .
Fokus Wichtige Ernteschätzungen
Gerade die heterogenen und kleinen Ernten dieses Jahres zeigten auf , wie wichtig genaue Ernteschätzungen sind . Auf ihnen baut die gesamte Vermarktungsplanung auf , Entscheide bezüglich Werbung , Importe und Richtpreise hängen von ihnen ab . Wir bedanken uns bei allen , die bei den Ernteschätzungen , Wochenprognosen und Tagesmeldungen mitwirken . Wir befassten uns mit Vorarbeiten , um die Ernteschätzung der Apfel- und Birnenkulturen vom Bund zu übernehmen und die Methoden für alle Obstarten weiter zu verbessern .
Kirschen vom Frost stark betroffen
Die Frostnächte im April schädigten die Kirschenkulturen stark und regional sehr unterschiedlich . Die auf 800 Tonnen geschätzte Ernte belief sich schlussendlich auf 1455 Tonnen . Das ist rund die Hälfte des Ertragspotenzials . Aufgrund der tiefen Schätzung verzichteten wir auf fast alle Werbemassnahmen . Trotz der kleinen Ernte stellte sich die Vermarktung als sehr schwierig heraus . Bereits nach Abschluss der Kampagne analysierten Vertreter aus Forschung , Produktion und Handel die Gründe und diskutierten mögliche Massnahmen .
Die Brennkirschenernte lag mit 1261 Tonnen um knapp 60 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt . Aufgrund der Nachfrage hob das Produktzentrum den Richtpreis an und beschloss zusätzlich einen Bonus .
Schweizer Obstverband Jahresbericht 2017