Jahresbericht Schweizer Obstverband 2017 | Page 10

Verband Verband An der Zukunft bauen Die vorgestellten Ressourceneffizienzbeiträge bieten Anreize den Einsatz von Herbizid zu verringern. Ob sich die gestellten Hürden jedoch als zu hoch erweisen, wird sich zeigen. Viele möchten das Obstjahr 2017 wohl lieber vergessen, so sehr litten sie unter den F olgen des Frostes. Jetzt braucht die ganze Branche eine gute nächste Ernte, um den Tritt wieder zu finden. Der Schweizer Obstverband liess die Zeit nicht ungenutzt verstreichen. Mit unserem Einsatz sorgen wir dafür, dass auch in zehn und zwanzig Jahren in der Schweiz noch rentabel Obst angebaut wer- den kann. Dazu müssen die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Und es gilt, die sich ändernden Bedürfnisse der Konsumenten rechtzeitig zu erkennen und in Marktchancen umzumünzen. Politik, Markt, Marketing, Kommunikation, Bildung und Verbandsarbeit sind daher unsere wichtigsten Aufgaben. D ie Medien und die Öffentlichkeit zeigten bereits seit mehreren Jahren ein steigendes Interesse am Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Mit zwei Volksinitiativen erhält dieses Thema nun auch eine vordringliche politische Dimension. Wir werden zu zeigen haben, dass der Aktionsplan des Bundes der bes- sere Weg ist, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Aktionsplan Pflanzenschutzmittel wird umgesetzt Der Bundesrat verabschiedete im September rund 50 Massnahmen, mit denen die Risiken der PSM halbiert werden sollen. Bei vielen der aufgeführten Massnahmen ist noch fraglich, ob sie die erwünschte Wirkung haben. Wir unterstützen Ansätze, deren Aufwand und Ertrag er- wiesenermassen in einem guten Verhältnis stehen. PSM gehören weiterhin zu einer guten Agrarpraxis. Einige Stu- dien zeigen zum Beispiel, dass deren Einsatz insgesamt eine positive Umweltwirkung hat. Dank ihnen stellt die Landwirtschaft mit weniger Einsatz von Produktionsfak- toren wie Land und Energie erheblich mehr Produkte be- reit. Solche Erkenntnisse müssen bei der F estlegung der Massnahmen berücksichtigt werden. Wir werden den Ak- tionsplan in der Umsetzung eng begleiten. In einer Interpellation bat Nationalrat Bruno Pezzatti den Bundesrat um Auskunft über die Beurteilung und Schweizer Obstverband Verringerung von Mikroverunreinigungen in Gewässern. Um die relevanten Belastungen weiter zu verringern, drängt sich ein Vorgehen auf, das auf einheitlichen Grundlagen beruht und zwischen den Emissionsquellen abgestimmt ist. In diesem Sinn führt der Bund zur Bewer- tung der Wasserqualität nun begründete Umweltquali- tätstandards ein. Etliche Produzenten wurden nach der korrekten An- wendung phosphonathaltiger Dünger mit Beanstandun- gen konfrontiert. Wir führten mit den Behörden Gesprä- che, um die rechtssichere Anwendung dieser Dünger zu gewährleisten. Ressourceneffizienzbeiträge für die Obstkulturen Bereits seit 2014 forderte der SOV, dass der Bund beson- dere Anstrengungen der Obstproduzenten im Bereich Ökologie mit zusätzlichen Zahlungen abgilt, so etwa einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM). Mit der Diskussion um den Aktionsplan Pflanzen- schutz erhielt das Anliegen zusätzliches Gewicht. Auf An- trag des SOV setzte das BLW Anfang 2017 eine Arbeits- gruppe ein. Innert kurzer F rist und noch rechtzeitig für das Agrarpaket 2017 legten die Experten einen konkreten und gut abgestützten Vorschlag auf den Tisch. Breite Kreise innerhalb der Landwirtschaft nahmen diesen in Jahresbericht 2017 11