Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 2.2020 | Page 34

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Risiken bei der Fabrik - planung minimieren

Erfolgreiche Unternehmen behaupten sich über Jahrzehnte am Markt . In dieser Zeit stehen sie immer wieder vor der Auf - gabe , ihre Produktions- und Logistikkapazitäten ihrem Erfolg anzupassen und ihre Fabriken für eine sichere Zukunft neu zu planen und zu erweitern .
Fabrikplanung erzeugt Erwartungsdruck
Ein Fabrikplanungsprojekt ist immer ein strategisches Projekt . Es wirkt sich langfristig aus . Durch den starken personellen Einsatz , die hohen finanziellen Investitionen , aber auch die Vielfalt der Fabrikziele , weckt die Fabrikplanung entsprechend hohe Erwartungen bei den verschiedenen Beteiligten . Gerade für Unternehmen , die sich keine dauerhaften Planungsab tei - lungen leisten , können diese Erwartungen eine Belastung sein .
Partner richtig einbinden
Weil Fabrikplanung und Fabrikbetrieb gegenseitig voneinander abhängen , sind Entscheidungen im Fabrikentstehungsprozess elementar . Leitende Frage ist deshalb : Wie wirken sich Ent - scheidungen dieser Phase über den gesamten Lebenszyklus der Fabrik aus ? Um diese Frage beantworten zu können , sind die Phasen des Fabrikentstehungsprozesses Planungsphase – Genehmigung – Baustart – Umzugsstart – Umzugsende – An - laufphase in den Blick zu nehmen und die beteiligten Partner klar zuzuordnen . Ein Augenmerk muss zum Beispiel auf der Umzugsphase liegen . Das ist die Zeit zwischen der Unter brech - ung des eingelaufenen Produktionsablaufs bis zur vollständigen Aufnahme des neuen Prozesses . Die wenigsten Unter - nehmen können sich eine vollständige Unterbrechung der Produktion für einen Zeitraum von ca . sechs Monaten leisten .
Eine Vielzahl an Partnern ist an der Planung , Sicherung und Einrichtung von den ersten Planungsskizzen bis zum abgenommenen Gebäude mit teilweise neuen Anlagen beteiligt . Sie alle müssen zum richtigen Zeitpunkt im Fabrikentsteh ungs - prozess eingebunden werden .
Risiken identifizieren
Die hohen Erwartungen entspringen der Vielfalt der beispielhaft dargestellten Fabrikziele .
Fabrikplanung als Teil der Fabrikentstehung
Durch die komplexen Zusammenhänge lassen sich nicht alle Risiken komplett ausschließen , sodass Risiken unterschiedlicher Charakteristik den Alltag der Planung und Aufbau neuer Fabrikstrukturen stets begleiten . Risiken , die den Start der Planungsphase stark beeinflussen und das gesamte Projekt atmosphärisch stören können , sind zum Beispiel mangelnde Aufgabenbeschreibung , Budgetfehlplanung oder unzureichende Festlegung von Prämissen .
Wie die zukünftige Fabrik aussehen soll , wird in der Fabrik - planung festgelegt . In der Planung setzt man sie voraus und geht im Fabrikplanungsprojekt die ersten Schritte auf dem Weg zur zukünftigen Fabrik . Diese Startphase entscheidet in einem sehr hohen Maße über den zukünftigen Unter neh mens - erfolg . Insofern muss Fabrikplanung als Bestandteil des Fabrik - entstehungsprozesses verstanden werden .
Zum Zeitpunkt der ersten Idee ist die geplante Fabrik noch nicht greifbar . Deswegen kann eine Aufgabenbeschreibung zum Projektstart selten so konkret und präzise formuliert werden , dass alle Akteure das Gleiche verstehen und in die gleiche Richtung arbeiten .
Die Entscheidung , » dass etwas getan werden muss «, fällt in der Regel mit Blick auf den bisherigen Fabrikbetrieb . Der aktuelle