Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 2.2020 | Page 32

32 Reportage interaktiv 2 | 2020
Team sehr warmherzig empfangen und direkt in diverse Meetings eingebunden . Morgens hatte ich wegen der Zeit - verschiebung meist Webmeetings mit den Kolleginnen und Kollegen am Fraunhofer IPA , anschließend lernte ich die laufenden Projekte am IPC kennen und tauschte mich mit den verschiedenen Wissenschaftlern der Task Force Work of the Future aus . Ein Highlight waren die großen offiziellen Meetings der Task Force mit den renommierten Professoren von der Sloan School , dem Computer Science & AI Lab ( CSAIL ) und der Initiative on Digital Economy ( IDE ). Der Austausch war dabei immer sehr angenehm und unproblematisch . Noch heute werde ich zu Meetings eingeladen , die wegen der Corona- Pandemie ohnehin online stattfinden .
Das MIT bietet ein unglaublich gutes Umfeld für Spitzen - forschung . Beeindruckend ist die Einbindung von Studier - enden und Doktoranden in die Institutstätigkeiten . In jedem Semester erarbeiten die Studierenden in ihren Kursen und Seminaren wertvolle Forschungsbeiträge in Form von Papers und meist datenbasierten Studien . Dabei wird großer Wert auf das methodische Vorgehen gelegt . Beeindruckend fand ich auch den Besuch eines Kleingruppenseminars von zwei Dozenten zur » Future of Work « mit etwa zehn Studentinnen und Studenten . Das Seminar bestand aus diskursiven Präsenz - veranstaltungen – in unserer Sitzung wurden zwei historische Arbeitersongs und zwei aktuelle Bücher zur Digitalen Trans - formation analysiert – und die Studierenden schlossen es mit einem wissenschaftlichen Paper sowie einem Interview zur Arbeit der Zukunft mit einer beliebigen Person auf dem Cam - pus ab . Diese Art der Lehre weicht doch stark von dem ab , was ich von deutschen Technischen Universitäten gewohnt bin . Auch das IPC lebt von einem ausgewogenen Zusammen - spiel von Fakultätspersonal und Studierenden , das einen beträchtlichen wissenschaftlichen Output zum Ergebnis hat .
Für meine tägliche Arbeit am Fraunhofer IPA war der Einblick in die äußerst methodische Arbeitsweise am MIT enorm inspirierend . Ich versuche diesen hohen methodischen Anspruch beispielsweise in unserer aktuellen Studie zum Produktions - system zu berücksichtigen . Außerdem ist die Task Force Work of the Future ein Beispiel für institutsweite und interdisziplinäre Zusammenarbeit . Auch das versuchen wir täglich in der For - schungsarbeit im Future Work Lab mit mehreren Abteilungen am Fraunhofer IPA und in direkter Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO umzusetzen .
Der Kontakt mit den verschiedenen Wissenschaftlern am MIT ist nicht abgebrochen . Im September haben wir gemeinsam ein Working Paper zur partizipatorischen Gestaltung der Digi - talen Transformation veröffentlicht . Es dient der Motivation eines gemeinsamen Projekts , das auch im Zusammenhang mit dem neuen Leit- und Zukunftsthema » Technologien für die Mensch-zentrierte Produktion « steht . Darüber hinaus sind wir im intensiven Austausch über eine zweite Projektidee mit Be - zug zu meinem Dissertationsthema .
Von Boston und dem Umland habe ich in der kurzen Zeit leider viel zu wenig gesehen . Natürlich würde ich sehr gerne die restlichen drei Monate des Forschungsaufenthalts Ende 2021 nachholen . Leiterin Dr . Liz Reynolds hat erneut dazu eingeladen und auch das Future Work Lab läuft noch bis 2022 . Aller - dings gibt es noch einige Ungewissheiten : vor allem der weitere Verlauf der Corona-Pandemie und die Art der Fort set zung der Task Force Work of the Future im kommenden Jahr . n
Kontakt Simon Schumacher Telefon + 49 711 970-1747 simon . schumacher @ ipa . fraunhofer . de
Future Work Lab
Das Future Work Lab auf dem Fraunhofer-Campus in Stuttgart ist das größte Innovationslabor Deutschlands zur Produktionsarbeit der Zukunft . Die zentrale Demonstratorenwelt umfasst über 50 innovative Anwendungsfälle . Nach der Eröffnung im Februar 2017 stehen in der zweiten Förderphase bis 2022 Künstliche Intelligenz und vernetzte Produktion im Zentrum des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts .
https :// futureworklab . de /