Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 1.2020 | Page 45
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»TriQC«:
Forscher entwickeln
Quarantänezelt
Um die Ausbreitungsgeschwindigkeit bei virenbasierten Seuchen
wie der Sars-CoV-2-Pandemie zu verlangsamen, müssen infizierte
Personen möglichst schnell von Gesunden getrennt
wer den. Festinstallierte Quarantänebereiche, beispielsweise
komplette Krankenhäuser, können wegen der exponentiell
ansteigenden Fallzahlen im Pandemiefall unmöglich an den
unterschiedlichsten Orten weltweit bereitgestellt werden. Auch
der Aufbau von Quarantänecontainern hilft nur, einen Bruch -
teil der Infizierten aufzunehmen. Vonnöten sind vielmehr
hochflexible Systeme, die innerhalb weniger Minuten direkt
am Ort der auftretenden Infektionen aufgebaut und genutzt
werden können. Dabei sollte jede Person einzeln quarantänisiert
werden, um den Patienten, die Umwelt und das Ärzte -
personal vor Querkontaminationen zu schützen und die An -
steckungsgefahr zu minimieren.
Im Anti-Corona-Projekt »TriQC« arbeiten Wissenschaftler der
Abteilung Reinst- und Mikroproduktion des Fraunhofer IPA
daran, ein solches Einpersonen-Quarantänesystem zu entwickeln.
Dabei kommen insbesondere Branchenerfahrungen
in der Medizintechnik und Pharmaindustrie sowie Kompeten -
zen der Reinheitstechnik wie die Kontaminationskontrolle,
Sterilisationstechniken und reinheitstaugliche Textilien zum
Einsatz. Ziel des Anti-Corona-Projekt »TriQC« ist es, zunächst
eine Konzeptstudie sowie einen robusten, vollfunktionsfähigen
Prototyp zu realisieren. n
Kontakt
Dr.-Ing. Udo Gommel
Telefon +49 711 970-1633
[email protected]
Die zu entwickelnden Quarantänebereiche werden autark für
jede Einzelperson mit einem zeltähnlichen, reinheitstechnisch
kontrollierten Aufbau und integrierten Sterilisationssystemen
realisiert. Die dreifach wirkenden Zelte sollen aufgrund einer
aufs nötigste reduzierten Komponentenanzahl innovativer
integrierter Reinheits- und Sterilisationssysteme und einer ausgefeilten
Produktionstechnik sehr kostengünstig herzustellen
und schnell in Betrieb zu nehmen sein. Bei Bedarf lassen sich
mehrere Einzelsysteme problemlos aneinanderreihen, sodass
eine Vielzahl an Patienten untergebracht werden kann. Da -
durch können die Quarantänesysteme einer breiten Bevölke -
rung zur Verfügung gestellt werden. Wird das Quaran täne -
system minimal angepasst, funktioniert es auch als mobiler
und reiner OP-Saal. So multifunktional findet es auch nach
der Pandemie weiter Anwendung.
Steckbrief
Projekttitel: Tridirektionales Quaratäne CAPE »TriQC«
Zeltartiges, mehrschichtiges, sterilisierbares Quarantäne -
system, schnell einsatzfähig zur Herstellung einer hohen
Schutzwirkung gegenüber Sars-CoV-2 Viren
Projektlaufzeit: Juli 2020 – April 2021
Projektförderung: »Fraunhofer vs. Corona« im
Rahmen der Internen Programme der Fraunhofer-
Gesellschaft, Fördernummer Anti-Corona 017-60060
Weitere Informationen zum Aktionsprogramm »Fraunhofer vs. Corona«:
https://s.fhg.de/fraunhofer-vs-corona