Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 1.2020 | Page 23

interaktiv |2020 FuE 23 Eine gemeinsame Feuerwehr gibt es bereits, ebenso eine ge - meinschaftlich genutzte Kindertagesstätte im Stadtteil Herten. Im Osten der Stadt steht eine Betriebskantine auch Mitarbeitern anderer Firmen offen. Weitere könnten folgen. Die Fraunhofer- Forscher schlagen außerdem vor, Rechenzentren zusammenzulegen. Auch Energie- und Umweltmanager, Arbeits- und Brandschutzbeauftragte, Reinigungsdienste und Gärtner könnten sich die ansässigen Unternehmen künftig teilen. Benachbarte Firmen könnten künftig Veranstaltungen und Feste gemeinschaftlich organisieren und ausrichten. Das senkt die Kosten und den Planungsaufwand für alle Beteiligten. Weil bezahlbarer Wohnraum in Rheinfelden knapp ist, planen Stadt und Unternehmen ein Wohnheim, in dem vor allem Aus - zubildende mit niedrigem Einkommen oder Mitarbeiter, die nur auf Zeit in Rheinfelden zu tun haben, unterkommen sollen. Denn einige Unternehmen, die in Rheinfelden vertreten sind, haben ihren Hauptsitz anderswo in Deutschland und entsenden von dort aus immer wieder Personal an den Hochrhein. Umsetzung auf eigene Rechnung Um einen geeigneten Standort für das weltweit erste stadtnahe, ultraeffiziente Gewerbegebiet zu finden, hatten die Wissen - schaftler um Bogdanov im Frühjahr 2018 einen Wettbewerb ausgerufen. Bis Ende Juni desselben Jahres waren elf Bewer - bungen baden-württembergischer Kommunen und Unter - nehmen eingegangen, die allesamt Effizienz- und Effektivi täts - maßnahmen in Industrie- und Gewerbegebieten planten oder sogar schon umsetzten. Bei der Endausscheidung im Oktober 2018 setzte sich die Stadt Rheinfelden (Baden) gegen den Gewerbe park Breisgau südlich von Bad Krozingen und den Industrie park Nagold Gäu durch. Zentrale Dienstleistungen gemeinsam nutzen Aber nicht nur die Berufspendler, sondern auch die Stadt und ansässige Unternehmen könnten vorhandene Ressourcen künftig gemeinschaftlich nutzen. »Neben den gemeinschaftlich genutzten Tanklagern für Schwefelsäure, Natronlauge und Ammoniak, könnte auch die Logistik unternehmensübergreifend organisiert werden«, sagt Bogdanov. Denkbar sei etwa die Zusammenlegung bestehender Fuhrparks oder ein zentraler Logistikdienstleister, dessen Fahrzeuge alle ansässigen Firmen in Anspruch nehmen. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat die Konzepterstellung im Rahmen des Forschungsprojektes »Ultraeffizienzfabrik – Symbiotischverlustfreie Produktion im urbanen Umfeld« mit rund 250 000 Euro gefördert. Umsetzen müssen die Stadt Rheinfelden (Baden) und die ansässigen Unternehmen das Konzept aber auf eigene Rechnung. n Kontakt Ivan Bogdanov Telefon +49 711 970-1338 [email protected]