Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 1.2020 | Page 22

22 FuE interaktiv 1|2020 Und die Abwärme aus der Chemie-Industrie, mit der die Stadt bisher ihre Schulen und bald auch Bäder beheizt, könnte in Zukunft die Temperatur in Dachgewächshäusern nachts und im Winter konstant halten. Sie könnten auf bestehenden Fabrik - gebäuden errichtet werden und damit auch zur Steigerung der Flächeneffizienz des Standortes beitragen. Ein Teil der CO 2 - Emissionen, die am Standort anfallen, könnte in die Dachge - wächs häuser eingeleitet werden, um das Pflanzenwachstum anzuregen. Mit Obst und Gemüse aus den Dachgewächshäusern könnte Rheinfelden wenigstens einen Teil des eigenen Bedarfs decken. Der Lieferverkehr auf den Straßen würde sich verringern und damit auch die Emissionen. Einen Teil der verbleibenden Schad - stoffe – Feinstaub, CO 2 und Stickoxide – könnten be grünte Fassaden aus der Luft filtern. Auch hier würde sich ein Stoff - kreislauf schließen, denn Stickoxide wirken als Düngemittel. Obendrein würde die vertikale Bepflanzung das städtische Mikroklima regulieren, Insekten als Rückzugsort dienen und manch triste Werkhalle zieren. Um den Straßenverkehr weiter zu reduzieren, schlagen die Forscher um Bogdanov eine lokale Online-Plattform für Mit - fahrgelegenheiten vor. Sie wäre auf die gestaffelten Ablöse - zeiten der Werke abgestimmt, die in Rheinfelden bereits heute unternehmensübergreifend geregelt sind, und stünde nur den Mitarbeitern ansässiger Firmen offen. Parallel dazu sollen, wenn es nach dem Willen der lokalen Wirtschaft geht, die regionalen Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr angehoben werden.