Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 1.2018 | Page 40

40 Industrie 4.0 interaktiv 1|2018 Wissen, was wichtig ist mitarbeiter aus der materialbereitstellung benötigen viel Industrie 4.0 interaktiv 1|2018 Das Attribut »Standort« wird mithilfe von iBeacons-Sende - zeit für nicht-wertschöpfende Tätigkeiten. sie lesen auf - modulen berechnet, die flächendeckend in der Produk tion träge, suchen material und legen weite Wege zurück. Das angebracht sind. Sind beide Werte ermittelt, gleicht Info@Need Komplexe Analysen auf Knopfdruck Fraunhofer iPa arbeitet derzeit an einer app, die sie zur Ort und Zeit ab und spielt dem Mitarbeiter über eine App mit »analytics apps« hat das Fraunhofer iPa eine app richtigen zeit am richtigen ort mit den richtigen in for ma - einen Folgeauftrag in nächster Nähe zu. Er muss sich keine entwickelt, die Daten aus der Produktion abruft und be - tionen versorgt. Jetzt suchen die Forscher nach unter - neue Laufkarte ziehen, die Informationen nicht filtern und nutzerdefiniert analysiert. umsatzprognosen, Qualitäts - nehmen, die »info@need« mit weiterentwickeln. keine unnötigen Wege zurücklegen. bewertungen, Produktionszeiten oder instandhaltungen In der Materialbereitstellung erfolgt die Kommunikation oft Das Attribut »Qualität« sorgt dafür, dass die Informationen in aufbereiten. ab ende 2018 ist die anwendung über den noch in Papierform. Auf Laufzetteln lesen die Mitarbeiter ab, der richtigen Form angezeigt werden. Beispielsweise gibt die marketplace verschiedener Cloud-services erhältlich. welche Teile sie zu welcher Maschine bringen müssen. »Oft App alle relevanten Daten wie Materialmenge, Lieferadresse legen sie zwischen den Aufträgen weite Wege zurück. Nicht oder Gebindeform übersichtlich und gebündelt aus. Der Service Ein zentrales Element von Industrie 4.0 ist der sogenannte sonalisierte Brillen druckt. Als Datenquellen dienen unter an - selten stellen sie erst im Lager fest, dass das benötigte Material prüft auch, ob die notwendigen Betriebsmittel wie Gabel stapler »digitale Schatten«. Die Idee dahinter ist, die Produktion in derem die Maschine, das Volumen, das Material oder die lassen sich damit schnell voraussagen und übersichtlich nicht vorrätig ist oder gerade kein Transportwagen frei ist. In oder Transportwagen in der Nähe und verfügbar sind. Ein Echtzeit abzubilden. Dazu werden die Daten aller Maschinen, Bearbeitungszeit. Mit der numerischen Prognose lassen sich Summe kostet dies das Unternehmen viel Zeit und Geld«, infor- wei terer Vorteil ist, dass die Anwendung kostengünstig ist. Bauteile oder Werkstückträger echtzeitnah erhoben und an zum Beispiel Aussagen über die Druckqualität treffen. »Der Für die iBeacons fallen zirka 35 Euro pro Stück an, das Smart - ein zentrales IT-System übermittelt. Von hier aus können sie Nutzer gibt die gewünschte Qualität ein. Anschließend be - phone oder Tablet liegt etwa zwischen 150 bis 300 Euro. ausgewertet und intelligent weiterverarbeitet werden. Das Kon - rechnet die App, welche Maschine, welches Material und miert IPA-Wissenschaftlerin Silke Hartleif. attribute bestimmen informationsbedarf Info@Need lässt sich allerdings nur anwenden, wenn die pas- zept ist aber nur dann hilfreich, wenn es Anwendungen gibt, welche Durchlaufzeit nötig sind«, erklärt Coangelo. Über die sende IT-Infrastruktur vorliegt. »Sollte ein Unternehmen noch die die heterogenen Datenmengen verwalten. »Man muss Funk - Umsatzprognosen-Funktion kann er sich anschließend die Info@Need versorgt die Mitarbeiter aus der Materialbereit stel - nicht so weit sein, helfen wir gerne, eine Lösung zu implemen - tionalitäten entwick eln, die auf dem digitalen Schatten leben«, Amortisationszeit ausgeben lassen. Auch Instandhaltungen lung bedarfsgerecht mit Informationen. Dafür haben die IPA- tieren«, bestätigt Hartleif. informiert Eduardo Colangelo, Projektleiter am Fraun hofer IPA. oder Sicherheitsbestände lassen sich mit der App ermitteln. Forscher verschiedene Attribute definiert, die darüber ent- scheiden, welche Daten dafür wichtig sind. »Dazu zählen der Dazu gehört die webbasierte Anwendung »Analytics Apps«. anwendungspartner gesucht Jede maschine mit iT-schnittstelle als Datenquelle nutzbar Standort, die Zeit und die Qualität der Information«, weiß Hartleif. Bei dem Attribut »Zeit« kennzeichnet der Mitarbeiter »So kann man sich schnell einen Entscheidungsbaum erstellen und die Produktion faktenbasiert planen«, hebt Colangelo Die IPA-Forscher haben Info@Need schon als Demonstrator hervor. Im Applikationszentrum Industrie 4.0 des Fraunhofer IPA ist ein Demonstrator dazu errichtet. einen Auftrag als erledigt. Das System weiß somit, dass er wie der realisiert. Jetzt suchen sie nach Unternehmen, die den Service Das Tool ermöglicht es, Daten aus verschiedenen Quellen ab - zur Verfügung steht und einen neuen Auftrag annehmen kann. in gemeinsamen Projekten weiterentwickeln möchten. »Insbe - zu rufen und mit integrierten Data-Mining-Algorithmen vielsei- sondere für das Attribut Qualität benötigen wir noch Spezifi - tige Analysen durchzuführen. Über das Dashboard wählt der ka tionen. Die Partner müssen uns zurückspiegeln, welche In - Nutzer die Datenquellen, Analysen und Visualisierungs methoden Dank der standardisierten Schnittstellen läuft Analytics Apps formationen ihnen bisher noch fehlen«, informiert Hartleif. aus. »Wir können prinzipiell jedes Produktionsmittel mit IT- auf allen offenen Cloud-Plattformen und lässt sich schnell Geeignet sei die Applikation für alle Unternehmen, die bei der Schnittstelle als Datenquelle verwenden. Vorhandene Daten - im plementieren. Zur Vermarktung sind verschiedene Modelle ab 2018 über offene Cloud-Plattformen erhältlich Materialbereitstellung weite Wege zurücklegen. Im Juni 2018 sätze lassen sich auch als Datei einlesen«, erklärt Colangelo. mö glich, beispielsweise die Bezahlung pro Modul oder Pay per soll die Entwicklung abgeschlossen sein. Im nächsten Schritt stehen dem Nutzer zahlreiche Analysen Use. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Softwareunter - Kontakt n zur Verfügung. Möglich sind numerische Prognosen wie Um - nehmen Flexis AG wird die Anwendung derzeit getestet und satz- oder Qualitätsbewertungen oder die Berechnung der weiterentwickelt. Ab Projektende im Jahr 2019 ist sie über den Silke Hartleif Durchlaufzeiten pro Station oder Produktvariante. Weiterhin Marktplatz verschiedener Cloud-Anbieter, unter anderem der Telefon +49 711 970 1232 verfügt die App über eine Preprocessing-Funktion, die die Daten am IPA entwickelten Plattform »Virtual Fort Knox«, erhältlich. [email protected] nach bestimmten Kriterien aufbereitet. Zur Visualis ier ung kann Die Wissenschaftler rechnen aber schon in den nächsten Mo - man Balken- oder Kuchendiagramme, Koordinatenachsen, Tabel - naten mit Ergebnissen und möchten Industriepartnern die App len oder Attributabhängigkeiten wählen. »Je nachdem, was der früher zur Verfügung stellen. n Nutzer sich wünscht, können wir die Funktionalitäten erweitern oder mit anderen Apps kombinieren«, betont Colangelo. Kontakt Eduardo Colangelo Der Service »Info@Need« versorgt Mitarbeiter aus der Das Fraunhofer IPA setzt die Anwendung derzeit bei einem Telefon +49 711 970-1638 Materialbereitstellung bedarfsgerecht mit Informationen. 3D-Drucker ein, der auf Basis personenbezogener Daten per- [email protected] 41