Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 1.2016 | Page 6

6 Plattform interaktiv 1|2016 interaktiv 1|2016 In Stuttgart entsteht Testumgebung für Industrie 4.0 Plattform 7 Neueste Robotertechnologien live erleben Auf dem Fraunhofer-Campus in Stuttgart entsteht ein neues Am 1. Juni lädt das Fraunhofer IPA zum »Open Lab«: Unternehmen, die künftig Zentrum, das mittelständische Unternehmen zum Thema auf mehr Automatisierung setzen möchten, können bei der Veranstaltung zahl- Industrie 4.0 beraten soll. Das »Mittelstandsberatungszentrum reiche Demonstratoren und innovative Robotertechnologien live erleben und sich DigiRegioBW« ist eines von elf Kompetenzzentren, die das mit unseren Experten austauschen. Unternehmen mit einer Projektidee haben Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit der die Möglichkeit, sich vor Ort zu bewerben und mit etwas Glück 400 Stunden Initiative »Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeits- technische Beratung oder im letzten Schritt 150 000 Euro für die Realisierung prozesse« fördert. Die KMU aus der Region erhalten hier be- ihrer Automatisierungsidee zu erhalten. Das »Open Lab« ist Teil des EU-Projekts darfsgerechte Schulungen und können neue Technologien »ROBOTT-NET«, in dem das IPA mit drei weiteren großen Forschungs- und testen und weiterentwickeln. Dafür greift das Kompetenz- Technologieorganisationen aus Europa zusammenarbeitet. zentrum auf die Infrastruktur und das Expertenwissen des Fraunhofer IAO und IPA zurück. Fraunhofer-Projekt »Selfpaint« gestartet Weitere Informationen: http://robott-net.eu Schüler entdecken »Internet der Dinge« Begriffe wie »Internet der Dinge« oder »smartes Objekt« sind mit Worten schwierig zu erklären – vor allem vor jungem Publikum. Viele Unternehmen setzen Industrie 4.0 ein, um Produkte in kleiner Stückzahl – bis Losgröße eins – zu fertigen. Für die Lackier- Um Schülern zwischen 13 und 15 Jahren dennoch eine Vorstellung zu vermitteln, haben sich die IPA-Wissenschaftler Olha Meyer technik ist es aktuell jedoch noch sehr aufwendig, vollautomatische Lackierprozesse zu programmieren. Abhilfe schaffen soll und Daniel Stock vom Kompetenzzentrum »DigiTools« mit dem VDI etwas Besonderes überlegt. Im Workshop »Internet der das Anfang 2016 gestartete Projekt »SelfPaint«. Hier entwickeln die Fraunhofer-Institute IPA, IPM und FCC eine selbstprogram- Dinge« in der »VDI TecStatt« in Stuttgart bastelten sie mit 13 Jugend- mierende Lackierzelle, die beliebige Objekte der Größe 1x1x2 m³ eigenständig bearbeiten kann. »Die Programmierung des lichen während der Faschingsferien eine intelligente Arduino-Alarmanlage, Lackiervorgangs läuft selbstständig auf Basis eines 3D-Scans des Objekts mit der abschließenden Inline-Qualitätsüberwachung mit der diese ihre Kinderzimmer von der ganzen Welt aus überwachen ab«, verdeutlicht Projektleiter Dr. Oliver Tiedje vom Fraunhofer IPA. Weiterhin solle durch optimale Lackierprogramme der Lack- können. Die Schüler setzten nicht nur die Bauteile zusammen, sondern und Energieverbrauch entscheidend minimiert werden. kümmerten sich auch um die Programmierung und Vernetzung des Systems über die IT-Plattform »Virtual Fort Knox«. Dadurch lernten sie, wie Dinge über das Internet kommunizieren und somit intelligent gemacht werden. Auf dem »Girls‘ Day« des VDI am 28. April wird das Modul wiederholt. Informationen und Anmeldung: www.girls-day.de/aktool/ez/eventvcard.aspx?id=58810&skin=uo Intelligentes Qualitätsmanagement durch Industrie 4.0 Kaffeegenuss ohne Reue Wie muss ein Qualitätsregelungssystem im Kontext von Industrie 4.0 gestaltet sein? Dieser Frage geht das im Januar 2016 gestartete vom BMBF geförderte Quelle: IPRI Kaffeekapseln werden in Deutschland immer beliebter. Was für den Verbundprojekt »IQ4.0« nach. Die Partner aus Wissenschaft und Industrie unter- Verbraucher bequem ist, belastet die Umwelt aber stark: Statistiken suchen hier zum Beispiel, wie sich cyberphysische Systeme intelligent vernetzen zufolge fallen dadurch allein 2016 rund vier Millionen Kilogramm Müll lassen oder Stillstandzeiten und Ausschuss reduziert werden können. Aufgabe an. Die Studierenden der Universität Stuttgart Julian Reitze und Stefan der IPA-Wissenschaftler ist es, ein intelligentes Regelwerk für die Informations- Zender arbeiten deshalb an einer nachhaltigen Lösung. Auf Basis eines nutzung zu entwickeln. Dies soll eine direkte Prozessunterstützung maschinen- biobasierten Kunststoffs haben sie eine neuartige Kaffeekapsel ent- nah in der Prozesskette automatisiert ermöglichen. Dabei profitieren die Exper- wickelt, die nach der Richtlinie DIN EN 13432 kompostierbar sein soll. ten insbesondere von ihrem Know-how in der smarten Systemoptimierung von Die IPA-Experten haben die Studierenden unterstützt, mit dem 3D- verketteten Fertigungsanlagen. Druckverfahren SLS einen ersten Prototyp zu realisieren. Nun sollen die Funktionalität der Kapseln getestet und Eindrücke über ihre Optik Weitere Informationen unter: www.ipri-institute.com/iq40/projekt und Haptik gewonnen werden. Weiterhin wollen die IPA-Wissenschaftler dem Entwicklerteam helfen, ein effizientes Produktionsverfahren zu implementieren. Quelle: VDI Stuttgart, Foto: Sieglinde Kurz