Goldilocks Ausgabe 06 | Page 13

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Mega-Funding

Klarna wird zum wertvollsten europäischen Fintech


Nach einer Finanzierungsrunde wird das schwedische Fintech mit fünf Milliarden Euro bewertet – und stößt weiter in Gefilde der Etablierten vor.



WAS IST NEU


Klarna hat in diesem Sommer rund 412 Millionen Euro eingesammelt. Das Unternehmen aus Schweden, zu dem inzwischen auch die deutsche Sofort GmbH gehört, gilt damit als das wertvollste, nicht börsengelistete Fintech in Europa.

Nach Angaben von Klarna soll das Geld in die Expansion nach USA sowie in andere Märkte fließen.
In einem Interview anlässlich der Finanzierungsrunde sagte Klarna-Chef Sebastian Siemiatkowski, Banken seien heute viel zu breit aufgestellt. Deshalb sehe er das Aus für viele Finanzinstitute binnen fünf Jahren nahen. Gleichwohl dringt der Payment Service Provider in neue Geschäftsbereiche vor und gewährt neuerdings beispielsweise seinen Händlern auch Kredite gewährt.

Was das bedeutet


Klarna nutzt mit diesem Kreditangebot die von Kunden vorliegenden Daten gut aus: Der Zahlungsdienstleister verfügt aus dem Zahlungsmittelgeschäft über eine ganz andere, potentiell zuverlässigere Datengrundlage als beispielsweise eine Sparkasse und kann die Bonität eines Kunden genauer ausrechnen.
Für den Händler dürfte das zu besseren Konditionen führen. Auf der anderen Seite verliert er an Freiheit, denn: Während er seinen Kredit bei der Sparkasse aktiv tilgt, hat er bei Klarna keine Wahl. Die Schweden behalten einfach Anteile der Umsätze ein, um den Kredit zu tilgen.

Dennoch: Für höheren Komfort bei geringeren Kosten akzeptieren viele Händler vermutlich diese Einschnitte und gehen den traditionellen Banken damit als Kreditkunden verloren.