Die französische Neo-Bank punktet durch Integrierbarkeit in Drittsystemen und setzt so deutschen Banken etwas entgegen.
WAS IST NEU
Das französische Fintech-Startup Qonto steigt auf dem deutschen Markt ein. 2017 gestartet, hat das Unternehmen heute bereits 200 Mitarbeiter und kann seinen Heimatmarkt als großen Erfolg verbuchen.
Qonto bezeichnet sich als „Neo-Bank“ und bietet Online-Konten für Unternehmenskunden an. Dabei ist das Fintech darauf spezialisiert, Konten auch für die Teamnutzung zu optimieren. Außerdem sind die „Plus“-Kreditkarten von Qonto mit einer Kartenversicherung gekoppelt, zum Beispiel für Flugverspätungen oder auf Reisen verloren gegangene Gepäckstücke.
Vergleichbar mit Pleo (siehe vorherige Seite) ist es Unternehmen möglich, Mitarbeitern Karten mit einem festgelegten Budget zu geben.
Was das bedeutet
Qonto ist für deutsche Banken und Sparkassen ein weiterer Wettbewerber im Small Business Banking – und zwar einer, der Banking as unusual tief in der Unternehmens-DNA stehen hat. Die 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nicht dafür gebraucht, die paar 10.000 Kunden zu bedienen, die es derzeit gibt, sagte Marketing Managerin Pauline Kletti sinngemäß gegenüber GOLDILOCKS. Viel mehr sind das viele Mitarbeiter, deren Hauptaufgabe darin besteht, Kundenbedürfnisse zu erforschen, um das Produkt immer weiter zu optimieren.
In Frankreich habe Qonto von Anfang an auf eine tiefe Integrierbarkeit in Drittsystemen gesetzt, erzählt Kletti, allen voran in Buchführungssysteme. Dieses Vorgehen wolle man nun in Deutschland wiederholen. Qonto habe den Anspruch, auch in die hier üblichen Systeme integrierbar zu sein.
Das Beispiel zeigt einmal mehr: Moderne Anbieter setzen nicht nur auf die eigenen Features, sondern verstehen sich als Teil der betriebswirtschaftlichen Logik ihrer Kunden. Damit werden sie wahrscheinlich bei der Kaufentscheidung der KMUs sehr stark punkten und booten Sparkassen aus, die Prozesse noch sehr voneinander losgelöst betrachten.