Goldilocks Ausgabe 06 | Page 11

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Expansion

Pleo eröffnet Büro in Deutschland


Pleo aus Dänemark will seine Bezahlkarte für Spesen in Deutschland populär machen.



WAS IST NEU


Das dänische Business-Banking-Unternehmen Pleo startet auf dem deutschen Markt. Mit einem zunächst fünfköpfigen Team soll das Angebot des Startups in Deutschland etabliert und auf hiesige Bedürfnisse angepasst werden. Kernprodukt ist eine Bezahlkarte für Unternehmen, die diese an ihre Mitarbeiter ausgeben können.

Dahinter steckt eine Prepaid-Kreditkarte der zur Royal Bank of Scotland Group gehörenden NatWest. Unternehmen können ihren Mitarbeitern individuelle Karten zur Verfügung stellen, versehen mit einem maximalen Budget. Wer über seine Karte einen Kauf tätigt, den fordert die Mobile App auf, einen Beleg zu fotografieren und eine Kategorie auszuwählen – und fertig ist die Spesenabrechnung.

Eine lokale Besonderheit ist die Integration zum Buchhaltungssystem Datev. Schon während der Testphase habe sich dies als wichtige Anforderung für den deutschen Markt herauskristallisiert, schreibt Pleo. Die Software ermöglicht dem Unternehmen außerdem eine Echtzeit-Übersicht aller Ausgaben seiner Mitarbeiter.

Pleo ist nicht das einzige Unternehmen, das derzeit in die Spesen-Kerbe schlägt. Rodolphe Ardant vom französischen Wettbewerber Spendesk beschreibt es trefflich: „Die meisten Unternehmen managen ihre Ausgaben immer noch so, als wäre es 1995.“ Auch Spendesk hat kürzlich ein Büro in Berlin eröffnet.

Was das bedeutet


Spesen-Management wie 1995 ist tatsächlich das, was in Unternehmen heute noch Usus ist. Und wenn die Sparkassen heute beispielsweise eine Firmenkreditkarte ausstellen, dann hört ihr Job auch genau an der Stelle auf. Pleo hingegen hat sich Gedanken gemacht, was in Unternehmen mit diesen Karten eigentlich gemacht wird und vor welchen Hindernissen sie stehen.

Das Startup hat das Sammeln und Zuordnen von Ausgabenbelegen als „Pain Point“ in den Fokus gerückt und Lösungen erarbeitet, sowohl für die Mitarbeiterin, die ihre Reisekostenabrechnung vor sich herschiebt, als auch für den Buchhalter auf der Jagd nach Belegen.
Eine Lösung für echte Probleme, für die die Leute dann auch bereit sind, zu zahlen – und eben ihre vorhandenen Firmenkreditkarten, die diese Funktionen nicht haben, auszutauschen. Wer nicht ausgetauscht werden möchte, muss sich diesen neuen Branchenstandards anpassen und Zusatzleistungen bieten. Wenn eine Sparkasse das richtig gut macht, hat sie – mit dem Siegel Made in Germany – obendrein vielleicht die Chance, noch den einen oder anderen Neukunden dazu zu bekommen.

Kommentar des S-Hub


Genau hier setzt die Kooperation der Stadtsparkasse Düsseldorf mit dem Berliner Start-up Circula an, das eine komplett digitale Reisekosten- und Spesenabrechnungen ermöglicht, jedoch mit dem aktuellen Vorteil der GoBD- und Steuerkonformität. Zudem hat Circula bereits eine DATEV Schnittstelle live und wird von Steuerberatern aktiv empfohlen.