«Nach Romanshorn.» Ich stecke das Buch wieder unter mein Hemd. Und
nehme das Handy von Herrn Schwarz hervor. «Jetzt muss ich aber noch
unsere Ankunft melden.»
Kati
Es hat wenig Verkehr auf den Strassen. Während der Fahrt zeigt Begovic
auf die verschiedenen Knöpfe und Lämpchen am Armaturenbrett.
Geduldig erklärt Heinz, wie der Streifenwagen funktioniert. Ab und zu ist
eine Stimme über Funk zu hören. Ich schliesse die Augen und lehne mich
an die Schulter von Carla.
Bald wird dieses Abenteuer zu Ende gehen. Mit Zora habe ich eine neue
Freundin gewonnen, habe eine wunderbare Bibliothek und die Hüterin
der Bücher Bianca Stern kennen gelernt. Trotzdem bin ich nicht
zufrieden. Das Buch konnten wir nicht retten. Und zwischen uns und den
Jungs gab es immer wieder Streit. Dass Sven nur ein neues Fahrrad im
Kopf hat, macht mich traurig. Hoffentlich können wir mit Hilfe der Polizei
noch etwas ausrichten.
Hinter Amriswil gibt es einen Stau. Vor uns eine stehende Kolonne. Die
Leute in den Autos sind ausgestiegen und zeigen nach oben. Auch wir
verlassen das Polizeifahrzeug.
«Was ist das?» Heinz reibt sich die Augen.
«Die Piraten», erklärt Carla, als ob es das Normalste wäre, dass ein
Dreimaster mit blutroten Segeln über den Thurgauer Himmel rauscht.
«Das müssen wir melden.» Pietro will zurück zum Funkgerät.
«Wir haben keine Zeit, Kollege.» Begovic fasst ihn am Arm. «Lass das
Schiff segeln. Wir müssen einfach schneller als die Piraten in Romanshorn
sein, dann wird alles gut.»
Wir steigen ein, doch vorwärts kommen wir nicht.
«Mach das Lalü an.» Zora lehnt sich nach vorn. «Dann machen die schon
Platz.»
«Das dürfen wir eigentlich nur im Notfall.» Heinz drückt zwei Knöpfe, das
Blaulicht geht an und die Sirene heult auf.