Geschichtendock 2020 ePub_Folge_11 | Page 11

«Nach Romanshorn.» Ich stecke das Buch wieder unter mein Hemd. Und nehme das Handy von Herrn Schwarz hervor. «Jetzt muss ich aber noch unsere Ankunft melden.» Kati Es hat wenig Verkehr auf den Strassen. Während der Fahrt zeigt Begovic auf die verschiedenen Knöpfe und Lämpchen am Armaturenbrett. Geduldig erklärt Heinz, wie der Streifenwagen funktioniert. Ab und zu ist eine Stimme über Funk zu hören. Ich schliesse die Augen und lehne mich an die Schulter von Carla. Bald wird dieses Abenteuer zu Ende gehen. Mit Zora habe ich eine neue Freundin gewonnen, habe eine wunderbare Bibliothek und die Hüterin der Bücher Bianca Stern kennen gelernt. Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Das Buch konnten wir nicht retten. Und zwischen uns und den Jungs gab es immer wieder Streit. Dass Sven nur ein neues Fahrrad im Kopf hat, macht mich traurig. Hoffentlich können wir mit Hilfe der Polizei noch etwas ausrichten. Hinter Amriswil gibt es einen Stau. Vor uns eine stehende Kolonne. Die Leute in den Autos sind ausgestiegen und zeigen nach oben. Auch wir verlassen das Polizeifahrzeug. «Was ist das?» Heinz reibt sich die Augen. «Die Piraten», erklärt Carla, als ob es das Normalste wäre, dass ein Dreimaster mit blutroten Segeln über den Thurgauer Himmel rauscht. «Das müssen wir melden.» Pietro will zurück zum Funkgerät. «Wir haben keine Zeit, Kollege.» Begovic fasst ihn am Arm. «Lass das Schiff segeln. Wir müssen einfach schneller als die Piraten in Romanshorn sein, dann wird alles gut.» Wir steigen ein, doch vorwärts kommen wir nicht. «Mach das Lalü an.» Zora lehnt sich nach vorn. «Dann machen die schon Platz.» «Das dürfen wir eigentlich nur im Notfall.» Heinz drückt zwei Knöpfe, das Blaulicht geht an und die Sirene heult auf.