«Ein gesundes Mittagessen kochen», lese ich, «mach Bilder von deinen
Arbeitsschritten.»
«Aber ...», wehre ich mich.
«Das kannst du gut.»
«Wie soll ich ...»
Sie gibt mir ihr Handy. «Schau, dass du nicht auf den Bildern drauf bist.»
Als ich mich nicht bewege, gibt sie mir einen Schubs. «Los jetzt, mach
endlich, wenn ich hier fertig bin, habe ich sicher Hunger.»
Ich schaue nach hinten zum Gestell, wo das fremde Mädchen sass. Sie ist
nicht mehr zu sehen.
Sven
«Bin bei Murat wegen Mathe», schreibe ich auf einen Zettel für Mama.
«Bitte meine Bastelarbeit liegen lassen, ich mache gleich weiter.»
Zum Glück ist sie bei der Arbeit, sie hat es nicht gerne, wenn ich alleine
rausgehe. Sorgfältig schliesse ich die Wohnung ab.
«Wohin so eilig?»
Ich zucke zusammen. Auf der Treppe steht Herr Breuer, der Hauswart,
der immer alles sieht und hört. Vor allem das, was er nicht hören und
sehen soll.
«Etwas wegen der Schule», murmle ich.
«Die Schule ist doch zu, oder?»
«Ja, darum muss ich auch etwas holen.»
«Merkwürdig», sagt er und kratzt sich am Kopf.
Bevor Herr Breuer noch etwas sagen kann, laufe ich die Treppe hinunter,
hole mein Velo aus dem Keller und fahre los.
Seit diese Krankheit ausgebrochen ist, sind nicht mehr viele Leute auf der
Strasse unterwegs. Ältere Menschen bleiben in ihren Wohnungen. Auch