Meine Knie zittern. «Was ist?»
«Meine Frau möchte Monika und deine Mutter überraschen. Wie lautet
die genaue Adresse?»
«Märzgasse 6 in Romanshorn, zweiter Stock.» Langsam gehe ich durch
die Küche und lasse mich auf einen Stuhl fallen.
«Du siehst aus wie jemand, der einem Zombie begegnet ist.» Murat
stellt den frisch gepflückten Blumenstrauss in eine Vase.
«Ich habe gar nicht gewusst, dass du so eine perfekte Hausfrau bist»,
gebe ich zurück.
«Es gibt auch Hausmänner, Alter. Das ist übrigens ein total
anspruchsvoller Job.»
«Dann willst du nicht mehr Fussballer werden?»
«Fussballer und Hausmann wäre die perfekte Kombination.»
«Noch besser ist Landwirt», unterbricht der Bauer unseren
Berufswahlunterricht. «Kommt, ich zeige euch die Arbeit im Garten.»
Wir nehmen Hacke und Schaufel und gehen rüber in den Gemüsegarten.
Der rechte Teil ist perfekt im Schuss, etwas jäten, mehr gibt es da nicht
zu tun.
Daneben ist ein Teil, der vom Unkraut überwuchert wurde.
«Hier möchte meine Frau noch mehr Salat pflanzen, dazu Peperoni und
Gurken. Bisher ist sie aber nicht dazu gekommen wegen ihrer Mutter
und der Geschichte mit Monika.»
«Wie lange hat Monika das schon?», frage ich vorsichtig.
«Was?»
«Diese Frankreichsache.»
«Seit zwei Monaten vielleicht. Auf jeden Fall läuft sie allem
Französischen hinterher. Dauernd ist sie im Internet, statt hier auf dem
Hof zu helfen.»
Menzinger muss noch etwas im Dorf erledigen, wir lassen die Hühner
raus, dann beginnen wir mit unserer Arbeit.