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Positionen des DRV zur »Nachhaltigen Entwicklung«
Guido Seedler
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
S
eit in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts erstmals über die Grenzen des
Wachstums unserer Industriegesellschaften diskutiert wurde, ist beständig die Ein-
sicht gewachsen, dass unserem Wirtschaften konsequent die Prinzipien der Nach-
haltigkeit zugrunde gelegt werden müssen. Nach der Definition der Brundtland-Kom-
mission (1987) wird Nachhaltigkeit verstanden als »Entwicklung, die die Bedürfnisse
heutiger Generationen befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre
Bedürfnisse nicht befriedigen können«. Obwohl die heute gängige Definition der Brundt-
land-Kommission relativ neuen Datums ist, besitzt der Begriff Nachhaltigkeit eine lange
Tradition. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts wurde er in der Forstwirtschaft formuliert.
Als Konsequenz aus jahrhundertelanger Übernutzung der Wälder beschrieb der sächsi-
sche Forstmeister Hans Carl v. Carlowitz 1713 das Prinzip der Nachhaltigkeit.
1. Einleitung
Die Umweltpolitik konnte in der Zwischenzeit durchaus Erfolge – z. B. stärkere Entkopp-
lung von Wachstum und Energie- bzw. Ressourcenverbrauch – erzielen. In den zurück-
liegenden Jahren sind aber die Restriktionen für unser wirtschaftliches Handeln durch
Klimawandel, die Endlichkeit von fossilen Ressourcen und fortschreitendes, weltweites
Bevölkerungswachstum wieder stärker und zugleich ultimativer in das allgemeine Be-
wusstsein gerückt und auf der Agenda der politischen Entscheidungsträger platziert.
Die immer deutlicher werdende Endlichkeit vieler unserer Ressourcen hat zu steigenden
Erwartungen von Konsumenten und Nicht-Regierungs-Organisationen an ein nachhalti-
ges Wirtschaften geführt und damit die Märkte verändert. Deshalb sind auch die genos-
senschaftlichen Unternehmen zunehmend gefordert, sich mit diesem Begriff auseinan-
derzusetzen und ihren Beitrag zu leisten.
Vor diesem Hintergrund bezieht der DRV zu dieser Thematik wie folgt Position:
Positionen des DRV
1. Nachhaltige Entwicklung ruht auf drei Säulen! Eine nachhaltige Entwicklung ruht auf drei
Säulen: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Die ökonomische Nachhaltigkeit meint vor
allem die Rahmenbedingungen für den Erwerb von Wohlstand und den Schutz der wirt-
schaftlichen Ressourcen vor Ausbeutung. Die ökologische Nachhaltigkeit beschreibt
den sorgsamen und Ressourcen schonenden Umgang mit Natur, Artenvielfalt, Wasser,
Klima, Rohstoffen usw. Mit sozialer Nachhaltigkeit wird beispielsweise die Teilhabe al-
ler in der Gemeinschaft bezeichnet: Menschenrechte, Gleichberechtigung von Mann und
Frau, menschliche Arbeitsbedingungen, u. a. faire Löhne, spielen hier eine wichtige Rolle.
Ziel eines nachhaltigen Handelns ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem
ökologischen Gleichgewicht, einer ökonomischen Sicherheit und sozialer Gerechtigkeit
herzustellen.
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