G20 Foundation Research Green Growth Forum Communique | Page 48

51. Andererseits ist jedoch ein Rückfall in einen wirtschafts- und fi nanzpolitischen Protek- tionismus des Zeitalters der Nationalstaaten ebenfalls nicht wünschenswert. Daher ist es zwingend erforderlich, globale Regeln für die Nutzung der Umwelt zu vereinbaren, die eine Schonung der Umwelt und ein faires Wirtschaften fördern, statt es zu bestrafen. Die zuvor bereits mehrfach erwähnte Ausrichtung auf Ressourcenproduktivität und konti- nuierliche Steigerung bei den Energiepreisen sind hierfür wichtige Bausteine. Darüber hinaus sollten nationale Umweltschutzaufl agen nicht a priori als Handelshemmnis auf- gefasst werden. Um diese Regeln auch durchzusetzen, braucht es Sanktionsmechanis- men, die nur im Rahmen einer Stärkung der UNO erreicht werden können. 52. Allerdings führen Zertifi zierungssysteme zu einem hohen bürokratischen Aufwand bei den Unternehmen und verursachen erhebliche Kosten. Aus Sicht der betroff enen Un- ternehmen wäre es daher sinnvoll, die Frage einer nachhaltigen Produktion von Gütern vom tatsächlichen Handel zu trennen. Vielmehr sollten Aspekte der Nachhaltigkeit zur verbindlichen Grundlage für den freien Welthandel erklärt und die einzelnen Staaten zu ihrer Einhaltung verpfl ichtet werden. 53. Vorteile im freien Wettbewerb liegen darin, dass Investitionen in den Ländern getätigt werden können, in denen die sinnvollsten Rahmenbedingungen bestehen (z. B. Solar- energie nicht in Deutschland, sondern in sonnenintensiven Ländern). 54. Ein freier Welthandel kann zahlreiche Wohlstandseff ekte bewirken; insofern ist ein wei- terer Abbau von Handelshemmnissen wie z. B. Zöllen sinnvoll. Um Fehlentwicklungen bei einem freien Wettbewerb auf internationaler Ebene zu verhindern, sind jedoch klare Mindestregelungen erforderlich. Von besonderer Bedeutung sind dabei klare Vorgaben für den Bereich der Nachhaltigkeit. 46