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stolz-wehmütigen Seufzer, was doch aus den kleinen Dötzchen, die mit Sonnenblume durch den Einschulungsbogen
gegangen sind, für tolle Persönlichkeiten geworden sind!
Feldbett in der Schule
Das Wachsen der Kinder, das Wachsen der Schulgemeinschaft und damit einhergehend die Ausdehnung unseres
Gebäudekomplexes ist für mich eng verbunden mit meiner
Tätigkeit als Leiterin des Martini-Marktes, der in den vergangenen Jahren entsprechend mitgewachsen ist.
Der Martini-Markt als größte und öffentlichkeitswirksamste Veranstaltung unserer Schule ist für mich der Inbegriff
dieser Schulgemeinschaft, denn hier werden alle kreativen
Kräfte gebündelt und zum Einsatz gebracht. Eltern, Schüler,
Lehrer und Erzieher stellen in einem gemeinsamen Kraftakt
ein Fest auf die Beine, das sich sehen lassen kann – und
das viele sehen wollen! Und auch wenn das Ganze sehr
anstrengend und aufregend ist – absolutes Highlight war
wohl mein in der Aufbauhektik im Sandkasten versenktes
Auto – so überwiegt doch die Befriedigung und der Stolz, so
viele Dinge mit den eigenen Händen hergestellt zu haben
und diese in wunderschön dekorierten Räumen anzubieten.
Immer wieder erstaunlich, wie man mit ein paar Tüchern
aus einem Klassenzimmer ein türkisches Café oder eine Gebäckstube zaubern kann. »Walle, walle Waldorf« wird da zu
einem Zauberspruch! Die Arbeit im »Freiraum« (dem Mittwochs-Treff von besonders bastelwütigen Müttern), den ich
als Schwungrad unseres Martini-Marktes empfinde, werde
ich auch nach meiner Elternzeit nicht aufgeben wollen,
denn dort gibt es neben Chi Gong und Kaffee und Kuchen
eine nie versiegende Ideenquelle und viel Spaß! Und neben
dem Martini-Markt haben wir aus diesem Schwung heraus
so manchen Frühlingsmarkt, Rosenmarkt und Flohmarkt
aus der Taufe gehoben!
Mitunter kommt man bei diesem Engagement natürlich
an seine Grenzen. Das geflügelte Wort, dass man in dieser
Woche mal wieder das Feldbett in der Schule aufstellen
könnte, weil durch Elternabende, Basartreffen, MartiniMarkt-Bastelgruppen, Monatsfeiern, Klassenspiele und
– als besondere Krönung – Putzdienste in Klassenräumen
oder gar im Kindergarten ein Heimfahren vor dem nächsten
Taxidienst eigentlich überflüssig ist, bleibt einem im Hals
stecken: Zum Kindereinsammeln muss man ja doch mal zu
Hause vorbeischauen.
Spätestens wenn die eigene Haustür nicht aufgehen will
und man bei genauerem Hinsehen bemerkt, dass man es
mit dem Schulschlüssel probiert hat, sollte man über eine
Reduzierung des Einsatzes nachdenken. Aber das kann
getrost warten, bis man als Eltern in die Rente geht.
Und dann kommen ja vielleicht die Enkel!? Und die gehen
dann wieder auf die Waldorfschule! Die Schwiegersöhne in
spe werden wir schon noch überzeugen!
Bärbel Haarmann-Thiemann, Mutter