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Jahresarbeiten im Schreinern in der 12. Klasse
Abschlussarbeiten für die Fachhochschulreife
D
er handwerkliche und künstlerische Unterricht ist ein
wesentlicher Bereich im gesamten Curriculum der
Waldorfschulen. Auch an der Freien Waldorfschule auf der
Alb nimmt das Werken und Schreinern sowie die Kunst
einen großen Raum ein. In der 12. Klasse führt dieser Unterricht für die SchülerInnen zu einem besonderen Abschluss,
einer Jahresarbeit.
und auch immer wieder die anfängliche Idee auf den Boden
des Machbaren gebracht werden.
In der 11. Klasse entscheiden sich die SchülerInnen für das
Vertiefungsfach Gestalten oder Schreinern. Durch die
erweiterte Stundenzahl ist es für die SchülerInnen möglich,
sich intensiv mit dem jeweiligen Gebiet auseinander zu
setzen und die für die Abschlussarbeit notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu erlangen, wie z. B. den Umgang
mit Holzbearbeitungsmaschinen.
Die Jahresarbeit ist im Fach Schreinern ein selbst entworfenes Möbelstück, das annähernd das Niveau eines Gesellenstücks hat. Ein Jahr steht dafür zur Verfügung, sich erstens
mit der Planung, zweitens dem Möbelbau und drittens den
Holzarten zu beschäftigen.
Eine besondere Herausforderung und Motivation ist dabei,
die eigenen Ideen zu verwirklichen und diese mit dem oft
hohen technischen Anspruch durchzuführen. Kreativität,
vorausschauendes Handeln, Zeitmanagement und handwerkliches Können müssen dabei zusammenspielen.
So ist der ganze Prozess ein Weg mit verschiedenen Abschnitten, Hochs und Tiefs. Die anfängliche Begeisterung
für die zu realisierende Idee muss erst durch das enge
Korsett der trockenen Planungsphase. Viele Details gibt es
vorauszudenken, es müssen Kalkulationen gemacht werden
Die praktische Realisierung ist oft von großer Motivation
begleitet, die aber auch Rückschläge auffangen muss. Alles,
was nicht vorausgedacht wurde, holt den »Projektleiter«
ein und wird in der Ausführung sichtbar. Erst wenn die
Gewissheit da ist, dass die Planung, die Gedanken richtig
waren, kann sich die Spannung, ob alles gelingen wird,
legen. Am Ende sind alle mit Stolz erfüllt, etwas Sinnvolles
für den täglichen Gebrauch selbstständig hergestellt zu
haben und es auf einer Ausstellung zeigen zu können.
Tobias Hille, Werklehrer Oberstufe