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langes Vorüberziehen polnischer
und ukrainischer Wälder, Felder
und Dörfer. Man bekommt Zeit in
den – für deutsche Verhältnisse
– langsamen Zügen, in der Ferne
anzukommen.
Dann die Ankunft in Dnepropetrowsk und der Gang alleine in
die Gastfamilie. Das Fremde wird
spürbar – aber verbunden mit viel herzlicher Gastfreundschaft. In der Schule vormittags Unterricht und Hospitationen, nachmittags Ausflüge, Spaziergänge, Exkursionen.
Wir tauchen ein in die Millionenstadt Dnepropetrowsk, in
die fremde Kultur, die aber rasch näher rückt. Den Hauptunterricht haben wir Deutsche immer für uns, um all die
neuen Eindrücke auszutauschen. Lernzeit, Kulturbegegnung in bester Form: nie wurde es so offensichtlich wie bei
unserer Fahrt über Ostern 2015 im Schatten des Bürgerkrieges in der Ostukraine. Die Gespräche in den Familien, die
Erlebnisse in den Marschrutkas oder in der Stadt ließen so
viele Fragen entstehen, dass der Geschichtsunterricht mit
dem Thema »Hintergründe der Ukrainekrise« ein Selbstläufer wurde: Lernen in Echtsituationen – idealer geht es nicht.
Und dann wieder singen, tanzen, malen. Das Bedürfnis,
intensiv zu leben und zu erleben wird tief erfüllt, Jahr für
Jahr. Wohl auch ein Grund, warum diese Fahrt so beliebt
geworden ist: Hinaus in die Welt und lernen am Leben!
Die innere Überwindung des Eisernen Vorhangs
Das »Michaeliprojekt 2014« zur Unterstützung unserer
Partnerschule, die durch die hohe Inflation in der Ukraine in
finanzielle Schwierigkeiten kam, ergab nicht ums ۜ