Festschrift Jubiläum 25 Jahre | Page 14

14 Wenn ich das gewußt hätte… Die Jahresarbeit in der 8. Klasse Klavier spielen lernen, um einen Vortrag über Michael Jackson musikalisch zu illustrieren, Figuren Nicki Saint Phalles nachbauen als Begleitung zu einer Arbeit über die Künstlerin, in langen Stunden eine Decke nähen  als Werkstück zum Thema Patchwork – die Jahres- arbeiten der Achtklässler konnten bisher fleißig, witzig, raffiniert, berührend, gefühl- oder effektvoll und vieles andere sein, nur eines nicht – langweilig. Die Jahresarbeit beherrscht das 8. Schuljahr als eines der beiden wichtigen Projekte. Sie sieht vor, dass der Schüler eine Sache, an der ihm gelegen ist, in einer schriftlichen Arbeit vertieft, mit einem Werkstück oder einer Geschicklichkeitsübung veranschaulicht und in einem Vortrag mit Ausstellung bzw. Vorführung der Schulgemeinschaft vorstellt. Sowohl die schriftliche als auch die praktische Arbeit sollen über wenigstens zwei Drittel des Schuljahres hin angelegt sein, sollten daher auch einen vereinbarten Umfang haben und von einem Mentor begleitet werden, den sich der Schüler selbst sucht. Natürlich erfüllen die Schüler im Alter von 14 Jahren den an sie gestellten Anspruch auf verschiedene Weise und in unterschiedlichem Umfang. Doch der Herausforderung stellen müssen sie sich alle: Kann ich mich auf ein Thema über einen längeren Zeitraum einlassen? Kann ich die damit verbundenen Höhen und Tiefen von Lust und Unlust durchhalten und zu einem befriedigenden Ergebnis kommen? Kann ich ein tiefer gehendes Interesse entwickeln oder gebe ich mich mit Oberflächlichkeit zufrieden? Kann ich ein Thema so aufbereiten und präsentieren, dass jeder, der mich darüber sprechen hört und meine praktische Arbeit betrachtet, etwas von meinem Interesse und Anliegen sehen kann, von dem was in mir steckt und wohin ich mich entwickeln will?