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Wenn ich das gewußt hätte…
Die Jahresarbeit in der 8. Klasse
Klavier spielen lernen, um einen Vortrag über Michael
Jackson musikalisch zu illustrieren, Figuren Nicki Saint
Phalles nachbauen als Begleitung zu einer Arbeit über
die Künstlerin, in langen Stunden eine Decke nähen
als Werkstück zum Thema Patchwork – die Jahres-
arbeiten der Achtklässler konnten bisher fleißig, witzig,
raffiniert, berührend, gefühl- oder effektvoll und vieles
andere sein, nur eines nicht – langweilig.
Die Jahresarbeit beherrscht das 8. Schuljahr als eines der
beiden wichtigen Projekte. Sie sieht vor, dass der Schüler
eine Sache, an der ihm gelegen ist, in einer schriftlichen
Arbeit vertieft, mit einem Werkstück oder einer Geschicklichkeitsübung veranschaulicht und in einem Vortrag
mit Ausstellung bzw. Vorführung der Schulgemeinschaft
vorstellt. Sowohl die schriftliche als auch die praktische
Arbeit sollen über wenigstens zwei Drittel des Schuljahres
hin angelegt sein, sollten daher auch einen vereinbarten
Umfang haben und von einem Mentor begleitet werden,
den sich der Schüler selbst sucht.
Natürlich erfüllen die Schüler im Alter von 14 Jahren den
an sie gestellten Anspruch auf verschiedene Weise und in
unterschiedlichem Umfang. Doch der Herausforderung
stellen müssen sie sich alle: Kann ich mich auf ein Thema
über einen längeren Zeitraum einlassen? Kann ich die
damit verbundenen Höhen und Tiefen von Lust und Unlust
durchhalten und zu einem befriedigenden Ergebnis kommen? Kann ich ein tiefer gehendes Interesse entwickeln
oder gebe ich mich mit Oberflächlichkeit zufrieden?
Kann ich ein Thema so aufbereiten und präsentieren, dass
jeder, der mich darüber sprechen hört und meine praktische
Arbeit betrachtet, etwas von meinem Interesse und
Anliegen sehen kann, von dem was in mir steckt und wohin
ich mich entwickeln will?