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die nicht nur die intellektuellen Fähigkeiten anspricht,
entwickeln sich Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Kreativität und die Fähigkeit, prozessual zu denken,
vom ersten Schultag an. Umfangreiche Absolventenstudien
zeigen, dass Waldorfschüler in allen Studien- und
Berufsfeldern sehr erfolgreich studieren und arbeiten.
Bei allen Abschlussqualifikationen werden Notenzeugnisse
erstellt. Ansonsten werden innerhalb der Waldorfschulzeit
detaillierte schriftliche Charakterisierungen des Schülers
und seiner Leistungen von jedem Lehrer und in jedem Fach
gegeben, die einen genaueren Einblick in die Entwicklung
und Befindlichkeit des Schülers geben. Formale Versetzungsentscheidungen und damit ein »Sitzen bleiben« gibt
es nicht.
Waldorfpädagogik –
weltweit und international
Der von Rudolf Steiner entwickelte pädagogische Ansatz wird in unterschiedlichen kulturellen und sozialen
Umfeldern unter manchmal schwierigsten Bedingungen
umgesetzt, z. B. in den Favelas Brasiliens oder als Schule
mit Kindern unterschiedlicher Hautfarbe unter der Apartheidpolitik Südafrikas. Weltweit gibt es weit über 1.000
Waldorfschulen in über 60 Ländern, jedes Jahr kommen
ungefähr 10 weitere hinzu. Waldorfschulen sind damit die
größte internationale von Staat und Kirche unabhängige
Schulbewegung. Sie sind nicht zentral organisiert, schließen
sich allerdings in regionalen, nationalen und internationalen Verbänden zusammen und unterhalten eine eigene
Lehrerausbildung in derzeit 70 Lehrerseminaren und Hochschulen sowie einer Vielzahl berufsbegleitender Seminare.
Viele Waldorfschüler besuchen vor ihrer Schulzeit einen der
557 Waldorfkindergärten in Deutschland.
Anne-M. Erbe, Redaktion
Quelle: Veröffentlichungen vom
»Bund der Freien Waldorfschulen e.V.«