FernwehO Mag #1 South Africa | Page 156

157 156 STORY Einwenig schaudert es mich, wenn ich die gehissten HaiFlaggen am Strand sehe, die den aktuellen „Hai-Alarm“ kennzeichnen. Ein Einheimischer erklärt uns noch, wie man sich bei einem Hai-Angriff am Besten verhalten soll: Arme oder Beine hinhalten, heißt es. Damit der Hai den Eindruck bekommt es gäbe nur Knochen zu holen und Ich dreh mich um und da ist dieser monumentale Berg, das Wahrzeichen Kapstadts. nicht den Rumpf angreift. Aha, mir wird mulmig. t I ch dreh mich um und da ist dieser monumentale Berg, das Wahrzeichen Kapstadts. Der Tafelberg. Mal wieder in Wolken gehüllt. Unweigerlich kommt mir ein Märchen in Marianna HIllmer-Wiechmann Der Tafelberg. den Sinn über die weiße Tischdecke des Tafelbergs, wie die Kapstädter den wolkenverhangenen Berg liebevoll nennen, Van Hunks und der Teufel. Marianna war eigentlich Doktorandin in LiteraturwisVan Hunks, ein pensionierter Seemann, genießt seine die Bibliotheksgemäuer zu verlassen und mal zu schau- Ruhe täglich auf dem Tafelberg. Sichtet das Meer, den en, wie das in der realen Welt denn ausschaut. Mittler- Hafen und bläst genüsslich weiße Rauchschwaden aus weile schreibt sie selber schöne Geschichten und hat die seiner geschwungenen Tabakspfeife in die Luft. Als sich Promotion zugunsten des Reisens an den Nagel gehängt. Mal wieder in Wolken gehüllt. senschaft. Die schöne Literatur inspirierte sie viel zu oft eines Tages ein Fremder zum Rauchen zu ihm gesellt. www.weltenbummlermag.de In Kürze entwickelt sich ein unausgesprochener Wettkampf um die größten Rauchschwaden und die schönsten Rauchkringel. Nach und nach breitet sich der Rauch aus - Weltenbummlermag S und bedeckt den Tafelberg. Tag um Tag, Jahr um Jahr üdafrika hat mich total fasziniert. Diese vielfältige zieht sich der Wettstreit hin. Mischung aus Kultur, unfassbarer und irgendwie noch spürbarer Geschichte, dem die Landschaft, die Tierwelt und die Tatsache, dass danach nur noch der Südpol kommt. A t n meinem letzten Tag in Kapstadt hoffe ich aber text von MArianna Hillmer-Wiechmann Ich konnte Stunden vom Kap der Guten Hoffnung in die inständig, dass die beiden sich heute eine Pause gönnen, endlose Weite starren und mir vorstellen wie das wohl um den atemberaubenden Ausblick dunstfrei selber war, als man das Kap damals noch umschiffen musste. genießen zu können. Wie viele Schiffe hier verunglückt sind und was für eine clevere Niederlassung zum Auswandern das doch war.