FahrRad 2/2014 | Page 45

E-Bikes schöne Reise und alle Teilnehmer sind gesund wieder nach Hause gekommen. Für Nachahmer dieser Grenzerfahrungen geben wir folgende Tipps: Beim Fahrradtransport mit der Bahn lieber drei- mal als zweimal nachfragen! Für diese Tour unbedingt ein Navi mitnehmen! Museen haben montags geschlossen! Bei der Buchung die Anzahl der Badezimmer hinterfragen! Unterwegs das E-Bike laden? Christian Jänsch Vom Sinn oder Unsinn einer öffentlichen E-Bike-Ladestation A ls Holzwickeder war ich stolz, als auf dem Marktplatz eine öffentliche EBike-Ladestation aufgestellt wurde. Da hielt die Elektromobilität Einzug nach Holzwickede, das klang modern. Aber ist das gute Gefühl auch gerechtfertigt? Bei näherer Betrachtung fällt zunächst auf, dass die Ladestation immer verwaist ist. Ich habe dort noch kein Fahrrad gesehen, das aufgeladen wird. Ich kenne niemanden, der sein Rad dort schon einmal geladen hätte. Schauen wir uns vor Ort um. Mit wachen Augen fällt die Station auf. Sie ist sichtbar ausgeschildert und auf dem Marktplatz gut zu erreichen. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich allerdings Schwächen. Viele Schwächen. Spielen wir mal Radfahrer: Wer mit seinem E-Bike unvorbereitet und stromlos hier ankommt, hat schlechte Karten. Die „E-Bike-Ladestation“ sind drei handelsübliche Steckdosen, das Ladegerät muss der Radfahrer selber mitbringen. Das bedeutet zusätzliches Gewicht auf der Tour. Schon kommt das nächste Problem: Das Ladegerät muss auf den Boden gestellt werden, da es völlig an Ablageflächen mangelt. Schlecht. Wehe, das Stromkabel ist jetzt zu kurz. Und nicht nur das. Auch Möglichkeiten, das Ladegerät oder den wertvollen Akku, den man in der Regel ja noch zum Laden vom Fahrrad trennen muss, irgendwo festzuschließen, fehlen an der Holzwickeder Ladestation. Auf der Internetseite empfiehlt die Gemeinde, die Aufladepause für einen Ausflug in den Emscherpark oder den Ratskeller zu nutzen. An dieser Ladestation bezahlt der Radfahrer diesen Ausflug mit einem hohen Diebstahlrisiko. Ganz schlecht. Zu loben sind die Fahrradständer, die sich rechts vor dem Gebäude befinden. Man kann das Fahrrad anlehnen, verbiegt sich keine Speichen, zum Aufladen sind sie leider zu weit weg. Wer ein Fahrrad mit integriertem Ladegerät hat, braucht ein Verlängerungskabel. Haben die Radler an einen abschließbaren Behälter für Akku und Ladegerät gedacht, werden sie zur Gestaltung der Ladepause erneut im Stich gelassen. Auf der Homepage noch erwähnt, ist an Ort und Stelle kein einziger Hinweis zu finden, wie ein Radtourist die Ladepause in der schönen Ortsmitte nutzen kann. Während man den Ratskeller nebenan noch spontan finden kann, fehlt jeder Hinweis auf weitere Attraktionen, wie die beiden Kirchen, den Emscherpark oder Einkehr-/Einkaufs-Möglichkeiten in Allee und an der Hauptstraße. Ein Hinweis auf die Betriebszeiten fehlt übrigens ebenfalls an der Station. Laut FahrRad Herbst 201 4 45