FahrRad 2/2014 | Page 24

Radreise La France à vélo P aris, Provence, Bretagne, Côte d’azur: Namen, die Fernweh auslösen und den Radreisenden in das Land locken, das laut Charles de Gaulle mehr Käsesorten als Tage im Jahr hat. Doch trotz Tour de France und einer gewissen Radsportbegeisterung, ein VorzeigeRadfahrerland ist Frankreich nicht. Unbezahlbar war das Gesicht der freundlichen Dame im Touristenbüro von Bayeux, die mir den Weg zu einer außerhalb liegenden Unterkunft über die Autobahn beschreiben wollte, als ich ihr eröffnete, dass wir mit dem Fahrrad unterwegs wären. Es waren immerhin noch 20 Kilometer bis zu unserer Unterkunft. »20 kilomètres à vélo? C’est bizarr!« Auch auf den Straßen in den Städten finden sich Radfahrer nicht in einem solchen Ausmaß wie bei uns oder gar in den Niederlanden. 24 FahrRad Herbst 201 4 Es tut sich allerdings auch bei unseren westlichen Nachbarn etwas. In Paris und anderen großen Städten gibt es ein Leihradsystem, dass europaweit vorbildlich ist. Die Stadt ist mit einem dicht geknüpften Netz der in Paris Velib genannten Leihradstationen überzogen. Im Umkreis von 200–500 Metern findet sich überall eines der robusten beigen Räder. Gegen eine Gebühr von circa 1 ,70 Euro am Tag wird das Rad aus seiner Halterung freigegeben. Bezahlt wird am Automaten mit der Kreditkarte. Die erste halbe Stunde ist umsonst, danach kostet es. Da man das Rad aber am Zielort einfach an einer Station abgeben kann und sich für die Rück- oder Weiterfahrt ein neues Rad nehmen kann, sind