Radreise
La France à vélo
P
aris, Provence, Bretagne, Côte
d’azur: Namen, die Fernweh auslösen und den Radreisenden in das Land
locken, das laut Charles de Gaulle mehr
Käsesorten als Tage im Jahr hat. Doch
trotz Tour de France und einer gewissen
Radsportbegeisterung, ein VorzeigeRadfahrerland ist Frankreich nicht. Unbezahlbar war das Gesicht der freundlichen
Dame im Touristenbüro von Bayeux, die
mir den Weg zu einer außerhalb liegenden Unterkunft über die Autobahn beschreiben wollte, als ich ihr eröffnete,
dass wir mit dem Fahrrad unterwegs wären. Es waren immerhin noch 20 Kilometer bis zu unserer Unterkunft. »20 kilomètres à vélo? C’est bizarr!« Auch auf
den Straßen in den Städten finden sich
Radfahrer nicht in einem solchen Ausmaß wie bei uns oder gar in den Niederlanden.
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FahrRad Herbst 201 4
Es tut sich allerdings auch bei
unseren westlichen
Nachbarn etwas. In
Paris und anderen
großen Städten gibt
es ein Leihradsystem,
dass europaweit vorbildlich ist. Die Stadt
ist mit einem dicht geknüpften Netz der in
Paris Velib genannten Leihradstationen
überzogen. Im Umkreis von 200–500 Metern findet sich überall eines der robusten
beigen Räder. Gegen eine Gebühr von
circa 1 ,70 Euro am Tag wird das Rad aus
seiner Halterung freigegeben. Bezahlt
wird am Automaten mit der Kreditkarte.
Die erste halbe Stunde ist umsonst, danach kostet es. Da man das Rad aber am
Zielort einfach an einer Station abgeben
kann und sich für die Rück- oder Weiterfahrt ein neues Rad nehmen kann, sind