Fahrradkleidung
Der Fahrradhelm
Argumente, Technik und Tipps
S
icherlich ist unbestritten, dass bei
korrekter Trageweise ein Fahrradhelm schwere Kopfverletzungen mindern
oder vermeiden kann. Vielen Trägern vermittelt er ein stärkeres Sicherheitsgefühl.
Trotz dieser Erkenntnisse liegt die Quote
der Helmträger bei rund 1 0 %, Tendenz
leicht steigend. Bei Kindern liegt der Anteil bei etwa 56 %. Hier ist das Helmtragen
auch absolut richtig, denn Kindern fehlt
häufig die Sicherheit im Straßenverkehr,
ihr Wahrnehmungsempfinden ist noch
nicht ausgeprägt und sie neigen zu riskanten Manövern, fahren nicht „vorausschauend“ wie Erwachsene. Gegen eine
Helmpflicht haben sich viele Fachleute
und auch derADFC ausgesprochen – mit
der Begründung, dass die Pflicht viele
vom Radfahren abhält und das wäre
kontraproduktiv. In Australien und
Neuseeland ist nach Einführung der
Helmpflicht der Anteil an radelnden Jugendlichen und Kinder um 44 % zurückgegangen! Die Sicherheit im Straßenverkehr nimmt mit der Masse an Radfahrern
zu – sie werden deutlicher wahr genommen und respektiert.
Argumente gegen das Helmtragen sind
häufig: macht die Frisur kaputt, zu starkes
Schwitzen, sieht blöd aus, wohin mit dem
Helm, wenn er nicht auf dem Kopf sitzt...
Die Helmhersteller haben sehr spät erkannt, dass viele „Normalradler“ nicht mit
einem grellbunten, ultrasportiven Modell
in Straßenbekleidung zum Shoppen fahren wollen. Bei sportlichen Unternehmungen ist die Akzeptanz erheblich größer. Wenige Firmen wie Abus (siehe
unten), Uvex, Giro oder Bell bieten bisher
„zivilere“ Modelle für den Alltagsradler.
Typenkunde
Der Radhelm ist eine vergleichsweise
junge Erfindung, erst Ende der 1 980erJahre entdeckte ihn der Breitensport.
Im Profisport waren vorher sogenannte
Sturzringe aus Leder üblich, vereinzelt
sah man Hartschalenhelme, die eher Motorradhelme waren. Anfang der Neunziger kam mit dem Mountainbike-Trend
auch die Verbreitung des Helmes. Eine
Helm-Pflicht im Profistraßensport gibt es
erst seit 2003.
Die Helme heute bestehen überwiegend aus einem EPS-Schaum (die Pufferschicht), die im „Inmold-Verfahren“ direkt mit der festen Außenschale
verbunden ist. Die Schale des Helms leitet auch den punktuellen Aufprallimpuls
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