Meghalaya - seidentr aum
Meghalaya – das Land, wo die
Wolken wohnen
Am Fuße des Himalaya, im Nordosten Indiens, trifft die kühle Luft der
Berge auf die Hitze der Ebene. Dadurch entstehen Wolken und Regen. Die
Gebiete sind reich an Wasser. Doch steigende Temperaturen und weniger
Niederschläge, bedingt durch die globale Erderwärmung, entziehen bereits jetzt den Landwirten – den Landwirtinnen – ihre Lebensgrundlage.
In Meghalaya leben die Khasi in einem matri-li- und Entwicklung) wird in Meghalaya beispielsnearen System. Entsprungen aus der Vorstellung, weise eine neue Wasserpolitik erarbeitet, werdass die Mutter Natur das Prinzip des Lebens ver- den indigene Fischarten gezüchtet und die trakörpert, tragen die Frauen die ökonomische und ditionelle Eri-Seidenproduktion verbessert.
soziale Verantwortung. Dort wählen Frauen die
Männer aus, die sie lieben. Haus und Land, Betel- Eri-Seide – ein ökologisches und ökonomisches
plantagen, Fischzucht oder Seidenzucht gehen Projekt
von der Mutter an die jüngste Tochter, die „Khadu“ über. Sie sorgt für die Eltern, die Geschwister Dr. Matthias Langer, von der Firma Seidentraum,
und ihre neue Familie und für den Besitz.
ist einer der Berater der GIZ für das Eri-Seidenprojekt. Sein Ziel ist es, die Seidenzucht nachhalFilmtipp:
tig dort aufzubauen und auszubauen. Dazu gehört auch, dass das Spinnen, Färben bis hin zur
programm.ard.de/TV/arte/khasi-im-land-der-frauen/eid
Fertigung von Bekleidung in den (Projekt)-Dörfern in Meghalaya stattfindet – effizienter als
Anpassung an den Klimawandel
bisher, jedoch immer noch auf handwerklicher
Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Meg- Basis.
halaya liegt bei 650 Euro. Nach ökonomischen Berater vor Ort weisen die Plantagen-BesitzerInMaßstäben ist es eine der ärmsten Regionen nen in verbesserte Zucht- und Kokontechniken
Indiens. Die „sieben Schwesterstaaten“ Assam, ein. Neue, feinere Spinntechniken werden erArunachal Pradesh, Manipur, Meghalaya, Mizo- arbeitet, umweltgerechte Färbung und rückenram, Nagaland und Tripura sind von Landwirt- freundliche, schnellere Handwebstühle sind die
schaft geprägte Länder, in denen es kaum staat- Grundlage für hochwertige Seidenqualitäten.
liche Absicherungen oder Subventionen gibt.
Eri-Seide ist feiner, weicher und geschmeidiger
Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen als Tussah-Seide. Der Name „ERI“ ist abgeleitet
Deutschland und Indien fördert dort seit ein vom assamesischen Wort „Wunderbaum“ und
paar Jahren Projekte, um den katastrophalen bezeichnet die Nahrungsquelle der SeidenrauAuswirkungen der Klimaerwärmung frühzeitig pen. Die Plantagen stehen im Freiland. Eri-Seide
wird aus verlassenen Kokons gewonnen.
zu begegnen.
Unter der Führung der GIZ (Dt. Gesellschaft für
internationale Zusammenarbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit Text: Gabriele Perryman
Fotos: Dr. Mattias Langer
Erhältlich sind die ersten Peace-silk-Qualitäten der Eri-Seide bei
www.seidentraum.de
Und weitere Informationen über das Projekt und Spendenaufruf finden Sie unter:
www.meghalaya-silk.com
http://www.youtube.com/channel/UC7qOGCqEpYuf6nSSTt5oAIQ
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ECOenVIE Nr. 17