ECOenVIE Nr. 17 12.12.2016 | Page 42

soll & haben - businesskleidung Barbara Gebhard von NIX, Berlin im Interview mit Gabriele Perryman von ECOenVIE. Was bedeutet „ökonomisch“ für Sie? „NIX“ kaufen, ist ökonomisch, das meine ich tatsächlich auch im Sinne von „nichts oder wenig“ kaufen. Ökonomisch ist es, so wenig wie möglich zu konsumieren. Man muss schauen und genau überlegen, was man wirklich braucht, was man gut kombinieren oder ergänzen kann und was qualitativ hochwertig ist – das ist ökonomisch. Warum ist eine öko-Kollektion ökonomisch? Da die Materialien, Stoffe und die Produktion teurer sind als im konventionellen Billiglohnbereich ist das Endprodukt teurer. Zum einen planen wir deshalb sinnvoller, produzieren genauer, vermeiden Überproduktion. Zum anderen erhöht sich die Wertschätzung des Käufers über sein (hoch)-“wertiges“ Produkt. Wann stellen Sie sich in der Entwurfsphase Ihrer Kollektion die Frage nach dem ökonomischen Aspekt? Zu Beginn des Entwurfes, jedoch eigentlich von hinten: ich überlege, welches Produkt verkauft sich am besten. Was braucht meine Kundin. Dadurch komme ich bei diesem Produkt auf eine gute Produktionszahl. Dazu beschränke ich mich auf wenige Stoffqualitäten. Im Moment bin ich ein Fan von Wiederverwertung – auch nach „cradle to cradle“. Das beeinflusst mein Design: Ein Pullover kann besonders gut recycled werden, der Wert des (Roh)- Stoffes, des Garns geht nicht verloren. www.nix.de Model: Elena Halangk Links: Nadelstreifen-Anzug von NIX, Berlin Rechts: Mantel Breitcord Nix, Berlin 42 ECOenVIE Nr. 17