DIE LETZTE SEITE
Die letzte Seite…
...oder die Ökonomie des eigenen Seins.
Kennen Sie die vernichtende Macht der weißen
Seite? Ob früher einen Brief schreiben für die
Oma zu Weihnachten, dem Chef eine Ausarbeitung oder wie hier – Zeilen für die letzte Seite.
Ich muss jetzt was schreiben… doch es kommt
nichts, mir fällt einfach nichts ein und wenn ich ein
paar Gedanken fasse, gefallen sie mir nicht und
dann geht es immer wieder von vorne los. Und
der Druck wächst - in mir und in meinem Kopf!
Doch wo kommen die Angst und gleichzeitig der
Druck her?
Er scheint tief in mir drinnen zu entstehen, ich
bin mir selbst im Weg, mein Akku ist einfach leer.
Ich werde noch wahnsinnig. Da kam mir gestern
mein Freund zu Hilfe: „Mach doch mal aus dem
„Ich muss“ ein „Ich muss nicht“ und schau es Dir
dann an.“ Hmmh, also: „Ich muss nicht schreiben“?! Wow, das fühlt sich gleich viel besser an!
Mir sind dann noch weitere Sätze eingefallen, alle
mit „Ich muss nicht...“.
„Ich muss nicht !“ rufe ich freudig aus. Pause.
Jeder trinkt an seinem Bierchen.
Tja, denke ich, aber dann bleibt die letzte Seite
ja leer und eigentlich macht es mir Spaß, mich an
Sie zu wenden, mich Ihnen mitzuteilen und gelesen zu werden.
Mein Freund kommentierte meine Einwände
schmunzelnd: „Ach schau an, Du möchtest ja etwas schreiben.“ Ja, ich möchte! Ich möchte mit
Ihnen überlegen, warum fühle ich mich so leer?
Vielleicht weil ich meine so viel zu MÜSSEN, da ist
es wieder das „Müssen“, es ist wie ein schwarzes
Loch, es raubt einem alle Energie, ökonomisch
gesehen die volle Katastrophe.
Das Gegenteil davon ist die Sonne, die
Leichtigkeit, das „Ich MÖCHTE“. Fühlen Sie es
auch, „möchten“ ist einfach schön, entspannt und
gibt Kraft. Das möchte ich Ihnen schreiben.
Probieren wir es aus, machen wir etwas aus jedem
unsere Tage, ganz besonders in
der Vorweihnachtszeit, schicken wir das „Muss“ in
die Vergangenheit und genießen
das „Ich möchte“ im Hier und Jetzt.
In diesem Sinne eine gute Zeit,
Ihr Bob Snob
The last page ...
... or “the economy of one’s own being”.
Do you know the destructive power of the white
page? In times past it might have been trying to
write a letter to grandma at Christmas, or perhaps
a proposal for the boss, or, as here, a few lines for
the closing page.
I have to write something now ..., but nothing
comes. I simply can’t think of anything, and when
I do put a few thoughts together, I don’t like them
and I have to start over. And the pressure is growing – within me and in my head!
But where does the anxiety come from, and with
it the pressure?
It seems to come from deep within me; I am standing in my own way; my battery is simply dead. I’m
gonna go nuts. So my friend came yesterday and
helped me out: “Just go ahead and out of the, ‘I
have to’ make an ‘I don’t have to’, and then have a
look at it.” Hmm, so: “I don’t have to write?!” Wow,
that feels much better right away! Then some
more sentences came to me, all with “I don’t have
to ...”.
“I don’t have to!” I cry out with joy. Pause. We take
a sup of our beer.
Oh well, I think, and then the last page does remain blank and I actually enjoy turning to YOU, to
share my thoughts with you and be read by you.
My friend comments on my doubts, smiling: “See,
you do want to write something.” Yes, I do! I want
to ask you, why do I feel so empty? Perhaps because I have so many “HAVE TOs”. There it is
again that, “have to”, it’s like a black hole, it robs
you of all energy; from an economic point of view
an absolute disaster.
The opposite is the sun, the lightness, the, “I
WANT TO”. Feel it as well. “Want to” is simply
nice, relaxed, and gives energy. That’s what I want
to write for you.
Try it; let’s make something out of every single
day, especially in the pre-Christmas period; let’s
banish that “have to” to the past and enjoy our “I
want to” here and now.
With this in mind, I wish you all a wonderful festive
period.
Yours, Bob Snob