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RAMIE AUS CHINA
Ram ie
aus
China
BASTFASERN AUF DEM WEG ZUR ZERTIFIZIERUNG…
Die Ramie-Pflanze hat schon immer fasziniert.
Nun auch uns, denn in diesem Frühjahr wurden
wir von Frau Ying Lou zur Ramie-Ernte nach Südchina eingeladen. Frau Lou ist Designerin bei
der Firma Anthyai und leidenschaftliche Anhängerin der Ramie. Auf den Spuren dieser uralten
Kulturpflanze im Ursprungsland China zu wandeln, reizte uns sehr. Wir sahen Felder, die teils
schon nach dem G.O.T.S.* zertifiziert sind und
weitere, die noch folgen und sich daher in einer
zweijährigen Vorbereitungs-/Umstellungsphase
befinden.
Wir haben Bauern getroffen, die mit viel Liebe
und Leidenschaft die Ramie-Pflanzen verarbeiten. Sie werden nach der Ernte geschält und der
Bast-Teil getrocknet, um sie nach dem Trocknen zu großen Ballen zu pressen. Hunderte von
Kleinbauern können mit dem Ramie-Anbau land-
Traditionelles Erntewerkzeug für Ramie
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ECOenVIE News
wirtschaftliche Flächen nutzen, die für den Anbau von Reis und Gemüse nicht so gut geeignet
sind, und damit ihr Einkommen aufbessern.
Die Pflanze ist etwas Besonderes; sie wird in manchen Gebieten fast zwei Meter groß. Der kräftige
Stamm, bestückt mit vielen weichen Härchen,
gibt ihr etwas Majestätisches. In viel Handarbeit
wird aus ihr ein Garn in sehr hoher Qualität gesponnen und daraus ein weich fließender, leicht
glänzender Stoff hergestellt.
Mehr zum Thema RAMIE in der Ausgabe von
ECOenVIE Nr. 17 ab September 2016.
*Global Organic Textil Standard
Text: Boris Bärmichl,
Fotos: Janusch Alverdes und Boris Bärmichl