ECOenVIE NEWS Nr. 1 20.06.2016 | Page 8

S W E N RAMIE AUS CHINA Ram ie aus China BASTFASERN AUF DEM WEG ZUR ZERTIFIZIERUNG… Die Ramie-Pflanze hat schon immer fasziniert. Nun auch uns, denn in diesem Frühjahr wurden wir von Frau Ying Lou zur Ramie-Ernte nach Südchina eingeladen. Frau Lou ist Designerin bei der Firma Anthyai und leidenschaftliche Anhängerin der Ramie. Auf den Spuren dieser uralten Kulturpflanze im Ursprungsland China zu wandeln, reizte uns sehr. Wir sahen Felder, die teils schon nach dem G.O.T.S.* zertifiziert sind und weitere, die noch folgen und sich daher in einer zweijährigen Vorbereitungs-/Umstellungsphase befinden. Wir haben Bauern getroffen, die mit viel Liebe und Leidenschaft die Ramie-Pflanzen verarbeiten. Sie werden nach der Ernte geschält und der Bast-Teil getrocknet, um sie nach dem Trocknen zu großen Ballen zu pressen. Hunderte von Kleinbauern können mit dem Ramie-Anbau land- Traditionelles Erntewerkzeug für Ramie 8 ECOenVIE News wirtschaftliche Flächen nutzen, die für den Anbau von Reis und Gemüse nicht so gut geeignet sind, und damit ihr Einkommen aufbessern. Die Pflanze ist etwas Besonderes; sie wird in manchen Gebieten fast zwei Meter groß. Der kräftige Stamm, bestückt mit vielen weichen Härchen, gibt ihr etwas Majestätisches. In viel Handarbeit wird aus ihr ein Garn in sehr hoher Qualität gesponnen und daraus ein weich fließender, leicht glänzender Stoff hergestellt. Mehr zum Thema RAMIE in der Ausgabe von ECOenVIE Nr. 17 ab September 2016. *Global Organic Textil Standard Text: Boris Bärmichl, Fotos: Janusch Alverdes und Boris Bärmichl