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AUS STROH GOLD SPINNEN
Herr Heger, was können Sie uns schon über das
Verfahren sagen?
Grundlage der Entwicklung ist Wasser! Es wird
normalerweise von der Ernte bis zum hergestellten Garn bei Naturfasern gescheut. Bei der neuen Methode dient Wasser sowohl als Auschlussmedium für die unerwünschten Pflanzenleime,
als auch als Auffangbecken für Bioenergie und
Nährstoffe und zur Reinigung von Bastfasern.
Wie kamen Sie darauf?
Es hat sich gezeigt, dass vorbehandelte Frischpflanzen von Hanf, Ramie, Brennnessel in Wasser
mit speziellen Wasserstrahlen entfasert werden
können: Der innere Holzteil bleibt dabei intakt,
so dass die gewonnen Fasern sauber bleiben.
Wäre das nicht bahnbrechend für die europäische Landwirtschaft?
Die ersten Ergebnisse sind außerordentlich ermutigend: Klimatisch bedingte Ernterisiken können so minimiert werden.
Sind feinere Garne durch das neue Aufschlussverfahren möglich?
In einigen Jahren könnte hierzulande ökologisch
angebauter Hanf den Hanfqualitäten aus China
die Stirn bieten. Mein unbestrittener Liebling,
der Flachs, kann aufgrund der Feinheit seines
Stängels erst zu einem späteren Zeitpunkt in
das Verfahren integriert werden. Aber auch hier
kann aus Stroh Gold gesponnen werden – also
aus minderem, nicht geröstetem Langflachs wird
feines Spinngarn.
Jetzt schon stellen die so erreichten Faserqualitäten für Textilien, insbesondere jene von Hanf
und Nessel, alles in den Schatten, was ich in den
letzten 25 Jahren gesehen habe.
Ansprechpartner:
Egon Heger,
Heger. Hulda Natural Fibres Consultants
Webseite: www.flachs.de
E-Mail: [email protected]
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