Draft: Lösungsheft für Stiftungen Lösungsheft für Stiftungen | Page 19
Waldgebiete und Offenland im Land
Brandenburg, Bergbaufolgeflächen als
Seenlandschaften in der Lausitz aber
auch Flächen in Biotopverbünden am
Grünen Band und am Bodensee. Unse-
re Aufgabe besteht darin, die Areale als
Naturschutzgebiete zu pflegen und zu
erhalten. Aufgrund unserer Reputation
werden uns immer mehr Bundes- und
Landesprojekte übergeben, wie zum
Beispiel der Hochwasserschutz an der
mittleren Elbe und der Mulde oder
mein Lieblingsprojekt „Jeder Gemeinde
ihr Biotop“. Wir bewirtschaften im Ei-
gentum 8.500 Hektar im Forstbetrieb.
2016 haben wir fast 12.000 Festme-
ter Holz geschlagen, die Einnahmen
kommen unserer Naturschutzarbeit zu
Gute.
Spielen Sie mit dem Gedanken, Teile
Ihrer Grundstücke eines Tages zu ver-
kaufen, ich denke da beispielsweise an
frühere Bergbaugebiete, die im Zuge der
Renaturierung zu attraktiven Seenland-
schaften werden?
Beier: Nein. Die Heinz-Sielmann-
Stiftung behält ihr Eigentum. Diese
Flächen machen für einen privaten Er-
werber ohnehin wenig Sinn, weil es sich
um Naturschutzflächen, oftmals um
Natura-2000-Gebiete mit dem höchs-
ten EU-Schutzstatus handelt.
Ihnen kommen alljährlich Spendenein-
nahmen in Höhe von rund acht Millionen
Euro zu Gute. Das ist enorm.
Beier: Ja, aber im Gegenzug gibt die
S tiftung auch etwa zwei Millionen Euro
aus, um die Spenden und Erbschaften
zu akquirieren. Unsere Entwicklung
zeigt, dass eine spendenfinanzierte Stif-
tung in einer Niedrigzinsphase keine
Angst haben muss, wenn sie aktiv han-
delt, transparent arbeitet und mit ihren
Projekten Vertrauen erzeugt.
Herr Peters, würden Sie bitte erläutern,
worin der Zweck der von Ihnen gegrün-
deten Stiftung Sonnenseite besteht?
Thomas Peters: Ich habe die Stiftung
Sonnenseite im Dezember 2011 als
rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen
Rechts gegründet und bin Vorsitzender
des zweiköpfigen Vorstands. Meine Stif-
tung hat verschiedene Satzungszwecke,
angefangen bei der Jugendhilfe über die
Seniorenhilfe bis hin zu Bildung und
Behinderung. Angefangen habe ich
mit einem Stiftungsvermögen in Höhe
von einer Million. Heute gehe ich auf
die Zwei-Millionen-Grenze zu. Aus
den Erträgen der Vermögensanlagen
kommen im Jahr zwischen 60.000
und 80.000 Euro dem gemeinnützigen
Zweck zugute.
Das ist in Relation zu Ihnen beiden
Vorrednern recht wenig.
Peters: Aber lieber den kleinen Tropfen
auf den heißen Stein als gar kein Tropfen.
Ich hätte natürlich gerne das Zehn- oder
Zwanzigfache, zumal ich laut Satzung
fördernd und operativ tätig sein kann.
Größenbedingt bin aber zurzeit nur för-
dernd aktiv, das spart Kosten. Ich freue
mich immer wieder über Spenden sowie
Zustiftungen. Sie sind im Rahmen der
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