Das Wirtz Luftschiff Das Wirtz Luftschiff | Page 43

43 von 49 mich für einen Toren hält. Deshalb weiß ich doch, daß es meine Aufgabe ist, ruhig weiterzuarbeiten und meine Idee, die ich für richtig erkannt habe, weiterzuverfolgen. Wer seine Überzeugung der Nachwelt nicht zum Verständnis bringen konnte, hat das Leben eines Narren gelebt.“ Hugo Eckener, dem kompetentesten Fachmann seiner Zeit: „Graf Zeppelin ist wie so mancher Bahnbrecher und Erfinder kein Fachmann gewesen. Er war bekannt als Reiteroffizier von verwegenem Temperament, ehe er Luftschiffkonstrukteur wurde. Seine Art, das Problem anzupacken, war denn auch ebenso kühn wie eigenartig und erregte lebhaftes Kopfschütteln. Anstatt nach hergebrachter Sitte ein Luftschiff zu entwickeln, mit dem man nach alter Aeronautenpraxis auch bei schlechtem Wetter landen könne, dachte er vielmehr an einen Bau, mit dem er solches „Landen“ vermeiden wollte. Er entwarf ein Fahrzeug das durch sein Aktionsvermögen und seine Lufttüchtigkeit ein wirklicher Beherrscher, nicht mehr ein ängstlicher Eindringling im Ozean der Luft sein sollte. Es war ein „starres“ Luftschiff, von dem der Graf diese Qualitäten erwartete. Das fest verbundene metallische Gerippe gestattete, die Triebkräfte am geeigneten Punkte ansetzen zu lassen und hierdurch, sowie durch bequem anzubringende Steuerorgane eine außerordentliche präzise Steuerbarkeit zu erzielen, die nicht durch Eigenbewegung lose mitgeschleppter Massen gestört wird. Es gestattet ferner, Schiffe von fast unbegrenzter Größe zu bauen, die einen riesigen Aktionsradius und langes Flugvermögen besitzen und stets ihre äußere Form bewahren. Endlich gewährt es die Möglichkeit, alle Hauptorgane des Fahrzeugs, Motoren, Steuerungen, Propeller usw. doppelt, sowie eine Fülle von nützlichen Einrichtungen leicht anzubringen und damit die Betriebssicherheit zu einer unvergleichlich Großen zu machen.“ Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ Die Zeppeline wurden mit jedem Neubau besser. Eckener war nun die treibende energische Führungsperson, die an sämtliches Personal und sich selbst hohe Ansprüche stellte und die Ideen und Visionen des Grafen zur Effizienz eines pulsierenden Unternehmens brachte. Die Amerikaner verhandelten oft mit Eckener, denn sie wollten in Amerika mit diesen wunderbaren Fernverkehrsmitteln ihren Anschluss in der Welt nicht verlieren. Auch bemühte sich Eckener, von den Amerikanern Helium zu kaufen, denn es gab zu der Zeit nur dort dieses unbrennbare Edelgas zu kaufen. Doch bei allem Verhandlungsgeschick, es war Krieg, die Amerikaner waren Verbündete im anderen Lager, Eckener musste geduldig warten. Als Deutschland den Krieg verloren hatte, musste die Hindenburg als Reparations-Ausgleich den Amerikanern übergeben werden, wodurch das Zeppelinunternehmen in finanzielle Bedrängnis kam und der Vorwärtsdrang Eckeners ausgebremst wurde. Denn dieses wunderbare Luftschiffunternehmen hätte in der alten Tradition weiter entwickeln können müssen – es wäre für die Umwelt ein Segen gewesen. Für die Flugzeuge nur eine leichte Bremse. Um das Bild und die Faszination der Luftschiffidee noch etwas abzurunden, soll hier noch das Buch: „Luftschiff Hindenburg“, genehmigte Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag, Augsburg 1997, empfohlen werden. Die Originalausgabe: „Hindenburg, AN Illustrted History“, produziert von Madison Press Books, Toronto, Kanada. Ins Deutsche übersetzt von Christian Quatmann, Redaktion: Rita Seuß. „Die abgebildeten Bilder sind aus diesem Buch. WO SIND DIE BILDER Die Amerikaner haben weiterhin viel Geld in die Idee gesteckt und suchten eine zukunftsträchtige Lösung dieser Vision, denn sie waren schon davon überzeugt, dass Luftschiffe weltumspannend agieren könnten. Es war bereits geplant, große Flugzeugträger-Luftschiffe einzusetzen.