Das Wirtz Luftschiff Das Wirtz Luftschiff | Page 38

38 von 49 LZ1- der erste Zeppelin: 17. Okt. 1900 Nach Beseitigung einiger Mängel steigt Luftschiff 1 zum zweiten Mal auf, erreicht eine Höhe von 300 m und vollführt einige Manöver, die alle gelingen. Rolf Italiander schreibt in seinem Buch “Ferdinand Graf von Zeppelin”: Der Mann, dem Graf Zeppelin und später Dr. Eckener entscheidende technische Hilfe verdankten, war der Stuttgarter Techniker Ludwig Dürr (1878-1956). Schon 1898 trat er in den Dienst des Grafen. 1904 wurde ihm die Bauausführung des Luftschiffs LZ 2 übertragen; nachdem er sich bereits beim Bau des LZ 1 bewährte. Dürr sind die Grundlagen für den Leichtbau zu danken, Ludwig Dürr stand der Zeppelin-Werft bis zu deren Liquidierung 1945 vor. 1906 - Hugo Eckener beginnt sich für die Sache des Grafen einzusetzen und sie publizistisch zu fördern. Er, 30 Jahre jünger als Graf Zeppelin, geboren 1868 in Flenzburg, berichtete unter anderem für die “Frankfurter Zeitung.”Erst kritisch und skeptisch; doch gingen beide Persönlichkeiten hierdurch immer mehr aufeinander zu. Graf Zeppelin, der gut mit Menschen umgehen konnte, verstand es, diesen energischen Mann für sein historisches Werk zu interessieren. Er hatte in ihm, Dr. phil. Hugo Eckener, einen Mann gefunden, der die Glut voll zu stürmischem Feuer entfachen half. Der die Luftschifffahrt auch zu seinem Lebensziel entfachte. 1905 - Nach vielen Ängsten, Mühen und Enttäuschungen, schafft es der Graf, sein LZ 2 in die Luft zu become. Doch leider: Das mit 85-PS-Motor ausgestattete Luftschiff havariert bei der Landung auf dem Wasser, bei seiner Jungfernfahrt am 30. November 1905. Am 17. Jan. 1906 bekommt es einen Steuerdefekt, wird ins Allgäu abgetrieben und beschädigt. Die Presse höhnt, obwohl sich das Luftschiff im Ganzen bewährt hatte. “Einer Welt zum Trotz.” 1906: Zeppelin baut sein drittes Luftschiff, jetzt bekommt er die Technik in den Griff, das Luftschiff zieht über dem Bodensee seine Kreise, majestätisch ist der Anblick am 9. und 10.Oktober 1907 Ein weiteres Modell hat vollen Erfolg, Familie, Freunde, ein ganzes Volk ist mit ihm zufrieden. Das neue Modell ist fertig, es ist größer, misst 138 m, 13 000 Kubikmeter ist die Luftverdrängung. Die Motorenleistung liegt jeweils bei 110 PS, die Schrauben haben eine Umdrehung von 950/Min. Mit diesem Luftschiff wird die berühmte 12-stündige Schweizerreise unternommen. Juli/Aug. 1908: Ebenfalls mit dem Luftschiff, verbessert in der Steuerung, können nun Fernfahrten in ganz Deutschland durchgeführt warden. 5. Aug. 1908 Echterdingen, das erste große Opfer, die erste Luftschiff-Katastrophe bringt Unglück, aber auch Opferbereitschaft beim deutschen Volk; es hilft dem Grafen durch Spenden in Höhe von 6 Millionen Mark, es geht weiter. Blimp – oder Starr-, das war damals eine Glaubensfrage, d.h. es gab zwei Sichtweisen. Heute ist es zwar ähnlich, immer noch gibt es für die eine oder andere Lösung Freunde. Doch ich bin überzeugt: Nur Starrluftschiffe haben als Verkehrsmittel eine Chance. Doch noch eine Bemerkung des Grafen hierzu: “Das entworfene Luftfahrzeug soll durch seine Lufttüchtigkeit, durch sein Aktionsvermögen ein wirklicher Beherrscher und kein ängstlicher Eindringling im Ozean der Luft sein, daher muß es ein “Starr”-Luftschiff sein. Es gestattet ferner, Luftschiffe von unbegrenzter Größe zu bauen. Die einen riesigen Aktionsradius und langes Flugvermögen besitzen aber stets ihre äußere Form bewahren.” Rolf Italiander, “Ferdinand Graf von Zeppelin”