BluLife Magazin 03/2014 | Page 70

Film 3D Vor vier Jahren erschien mit „Sammys Abenteuer“ ein Animationsfilm, der die Welt des 3D-Kinos revolutionieren sollte. Zwar gab und gibt es auch andere sehenswerte Filme in 3D, aber kaum ein Film konnte selbst Zweifler in einem Umfang von den Vorteilen der dreidimensionalen Filmdarstellung überzeugen wie der belgische Animationshit von Regisseur Ben Strassen. Und nun legt Strassen mit „Das Magische Haus“ den nächsten Hit nach. Der Film erscheint nun von Studiocanal auf Blu-ray, so dass der geneigte Animationsfilmfan sich das Abenteuer auch nach Hause holen kann. Ob es sich lohnt, und ob „Das Magische Haus“ ähnlich genial ist wie die Abenteuer der kleinen Schildkröte, soll dieses Review klären. Story Eh er sich versieht wird der rostrote Kater von seinem Herrchen ausgesetzt, und da ein Unglück selten allein kommt, beginnt es auch noch zu gewittern. So sucht der Arme Unterschlupf in einem merkwürdigen Haus, vor welchem sich selbst der ihn verfolgende Hund fürchtet. Das Haus gehört dem alten und etwas verrückten Zauberer Meister Lawrence, der dort mit allerhand Tieren und verzauberten Spielzeugen ein lustiges Leben führt. Lawrence nimmt den Kater auf und gibt ihm den Namen Thunder. Zunächst stößt 70 www.bluray-disc.de Thunder nicht auf viel Gegenliebe bei seinen neuen Mitbewohnern, doch als der Zauberer ins Krankenhaus kommt, und sein fieser Neffe Daniel versucht, das Haus zu verkaufen, tun sich die Bewohner des Hauses zusammen, und versuchen den Plan des hinterhältigen Daniel zu verhindern. Der Film basiert auf einer sogenannten 4DFreizeitparkatraktion namens „Das Geisterhaus“. Hierbei werden zusätzlich zu den herkömmlichen 3D-Effekten noch physische Unterstützungen wie rüttelnde Sitze, kleine Wasserspritzer und Ähnliches geboten, um das Erlebte zu intensivieren. Auf derlei Tricks muss man bei diesem Film freilich verzichten, aber dennoch bietet der Streifen eine wahre Achterbahnfahrt, die stellenweise tatsächlich stark an Freizeitpark-Attraktionen erinnert. In bester „Kevin allein zu Haus“ Manier machen die Bewohner den Eindringlingen das Leben schwer, stellen ausgeklügelte Fallen auf und sorgen dabei für haufenweise Lacher und jede Menge Action. Trotz der stellenweise rasanten Kamerafahrten durch das Tohuwabohu innerhalb des Hauses bleibt das Bild erstaunlicherweise recht ruhig und bereitet keine Kopfschmerzen. Eine Seltenheit bei derart actionlastigen 3D-Abenteuern. Das Gewusel der unzähligen Figuren und lebendigen Spielzeuge im Haus des Zauberers ist indessen eine wahre Fundgrube an Absur- ditäten und kindischen Späßen, die unmöglich alle beim einmaligen Anschauen erfasst werden können. Zu viele Details sind hier versteckt, die einem erst bei mehrmaliger Sichtung auffallen. Genau das ist auch einer der Kritikpunkte, denn bei aller Detailverliebtheit und bei all dem Spaß, den die Figuren haben und auf den Zuschauer übertragen, bleibt die Handlung ein kleinwenig auf der Strecke. Nun, das mag durchaus verzeihlich sein, bedenkt man, dass der Film eindeutig auf eine Zielgruppe jüngeren Alters zugeschnitten ist. Dennoch können auch Erwachsene ihren Spaß an diesem turbulenten Abenteuer haben, vorausgesetzt natürlich, sie sind – zumindest im Herzen – noch ein kleinwenig Kind geblieben. Die tollen Figuren wurden vom Synchronstudio Cinephon Filmproduktions in Berlin für die deutsche Auswertung sowohl prominent als auch passend besetzt. Während die kleine Maus Maggie von „Fack Ju Göhte“ Star Karoline Herfurth souverän und unauffällig gesprochen wird, bekam Kater Thunder die Stimme von Everybodys Darling und Schwiegermutterliebling Nummer 1 verpasst: Matthias Schweighöfer. Wie schon bei „Sammys Abenteuer“ übernimmt der sympathische Allrounder die Hauptrolle. Dabei weist der rote Kater Thunder erfreulicherweise sogar ein wenig Ähnlichkeit mit seinem deutschen Synchronsprecher auf. Noch passender ist da Blu e · 03/2014