BluLife Magazin 03/2014 | Page 40

Film Michi’s Filmgurken: Filme, die die Welt nicht braucht Auch in dieser Ausgabe des Blulife Magazins präsentieren wir Ihnen neben den größten, besten und sehenswerten Filmen des Quartals die Kehrseite der Medaille. Denn leider werden nicht nur gute Filme produziert, sondern auch massenweise schlechte. Natürlich gibt es Unmengen von schlechten Filmen, bei denen sich dem Zuschauer die Nackenhaare aufstellen. Einen kompletten Überblick zu verschaffen, wäre aufgrund der Masse dieser Gurken schlicht unmöglich. So kann es also sein, dass die hier vorgestellten Gurken teilweise besser oder sehenswerter sind, als so mancher Film, der ungesehen in den Regalen oder Wühltischen der Elektroeinzelhändler dahinvegetiert. Wir versuchen dennoch, eine akkurate Auswahl an Ausnahmefilmen zu präsentieren, deren Sichtung Sie sich ruhigen Gewissens schenken können. Letztendlich ist das Empfinden, was genau einen schlechten Film ausmacht, natürlich rein subjektiv. Die will nur spielen… ten, brachte sie ihren „Hatchet“-Co-Star Kane „Jason“ Hodder mit ans Set, der in einer winzigen Nebenrolle ein weiteres Mal unter Beweis stellt, dass es für ihn von unschätzbarem Vorteil ist, wenn er stumme Killer mit Ganzgesichtsmaske spielt. Ferner gibt es noch ein paar Kleinst-Rollen für Michael Bien, die Regisseurin Danielle Harris selbst und den Kult-Regisseur Xavier Gens. Aber diese Rollen sind, wie gesagt, derart winzig, dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um Freundschaftsdienste handelte. Der Film handelt von Bernadette (A. Lobit). Diese hat eine Vorliebe für Partyspiele. Also lädt sie sich Freunde ein, um mit ihnen zu spielen. Was die Beteiligten vorher nicht wissen – Bernadette ist völlig durchgeknallt, betäubt ihre Freunde und beginnt sie Stück für Stück auseinanderzunehmen – sowohl psychisch, als auch physisch. Die „richtigen“ Darsteller wurden hingegen offenkundig nach Attraktivität ausgewählt, während schauspielerische Fähigkeiten ganz klar völlig irrelevant bei der Rollenvergabe waren. Die einzige Ausnahme bildet AJ Bowen. Der kann zwar auch nicht schauspielern, sieht darüber hinaus aber auch noch dämlich aus. Mit Vollbart und Turmfrisur macht er zuerst den Anschein, als solle er als Witzfigur ala Alan aus „Hangover“ fungieren, nur ist dem nicht so – und es hätte auch nicht wirklich in den Film hineingepasst. Der ist zwar komisch, will es aber eigentlich überhaupt nicht sein. Der Humor entsteht fast ausschließlich durch die absolut dämlichen Dialoge, die durch und durch unsinnige Handlung und die kaputten Charaktere, die derart überzeichnet sind, dass es einem das Höschen auszieht. Das Erstaunlichste an dieser kammerspielartigen Möchtegern-Psycho-Klamotte ist allerdings, dass sie trotz der sehr geringen NettoLaufzeit von gerade einmal 73 Minuten (Abspann nicht mitgerechnet) derart langatmig ist, dass man stets gewillt ist, die Vorspultas- Den Anfang macht „Unter Freunden – Komm, lass uns spielen“. Hier befindet sich der B-Movie-Star nicht vor, sondern hinter der Kamera. Danielle Harris, bekannt aus zahlreichen Slashern und Fernsehserien präsentiert in ihrem Regiedebüt ein kammerspielartiges Psychospiel, in dem leider einiges schief läuft. Um Genrefans noch ein zusätzliches Schmankerl zu bie- 40 www.bluray-disc.de Blu e · 03/2014