Film
Michi’s
Filmgurken:
Filme, die die Welt nicht braucht
Auch in dieser Ausgabe des Blulife Magazins
präsentieren wir Ihnen neben den größten,
besten und sehenswerten Filmen des Quartals die Kehrseite der Medaille. Denn leider
werden nicht nur gute Filme produziert,
sondern auch massenweise schlechte.
Natürlich gibt es Unmengen von schlechten
Filmen, bei denen sich dem Zuschauer die
Nackenhaare aufstellen. Einen kompletten
Überblick zu verschaffen, wäre aufgrund der
Masse dieser Gurken schlicht unmöglich. So
kann es also sein, dass die hier vorgestellten
Gurken teilweise besser oder sehenswerter
sind, als so mancher Film, der ungesehen in
den Regalen oder Wühltischen der Elektroeinzelhändler dahinvegetiert. Wir versuchen
dennoch, eine akkurate Auswahl an Ausnahmefilmen zu präsentieren, deren Sichtung Sie
sich ruhigen Gewissens schenken können.
Letztendlich ist das Empfinden, was genau einen schlechten Film ausmacht, natürlich rein
subjektiv.
Die will nur
spielen…
ten, brachte sie ihren „Hatchet“-Co-Star Kane „Jason“ Hodder mit ans Set, der in einer
winzigen Nebenrolle ein weiteres Mal unter
Beweis stellt, dass es für ihn von unschätzbarem Vorteil ist, wenn er stumme Killer mit
Ganzgesichtsmaske spielt. Ferner gibt es
noch ein paar Kleinst-Rollen für Michael
Bien, die Regisseurin Danielle Harris selbst
und den Kult-Regisseur Xavier Gens. Aber
diese Rollen sind, wie gesagt, derart winzig,
dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um
Freundschaftsdienste handelte.
Der Film handelt von Bernadette (A. Lobit).
Diese hat eine Vorliebe für Partyspiele. Also
lädt sie sich Freunde ein, um mit ihnen zu
spielen. Was die Beteiligten vorher nicht wissen – Bernadette ist völlig durchgeknallt, betäubt ihre Freunde und beginnt sie Stück für
Stück auseinanderzunehmen – sowohl psychisch, als auch physisch.
Die „richtigen“ Darsteller wurden hingegen
offenkundig nach Attraktivität ausgewählt,
während schauspielerische Fähigkeiten ganz
klar völlig irrelevant bei der Rollenvergabe
waren. Die einzige Ausnahme bildet AJ Bowen. Der kann zwar auch nicht schauspielern, sieht darüber hinaus aber auch noch
dämlich aus. Mit Vollbart und Turmfrisur
macht er zuerst den Anschein, als solle er als
Witzfigur ala Alan aus „Hangover“ fungieren,
nur ist dem nicht so – und es hätte auch nicht
wirklich in den Film hineingepasst. Der ist
zwar komisch, will es aber eigentlich überhaupt nicht sein. Der Humor entsteht fast
ausschließlich durch die absolut dämlichen
Dialoge, die durch und durch unsinnige
Handlung und die kaputten Charaktere, die
derart überzeichnet sind, dass es einem das
Höschen auszieht.
Das Erstaunlichste an dieser kammerspielartigen Möchtegern-Psycho-Klamotte ist allerdings, dass sie trotz der sehr geringen NettoLaufzeit von gerade einmal 73 Minuten (Abspann nicht mitgerechnet) derart langatmig
ist, dass man stets gewillt ist, die Vorspultas-
Den Anfang macht „Unter
Freunden – Komm, lass uns
spielen“. Hier befindet sich
der B-Movie-Star nicht vor,
sondern hinter der Kamera.
Danielle Harris, bekannt aus
zahlreichen Slashern und
Fernsehserien präsentiert in
ihrem Regiedebüt ein kammerspielartiges Psychospiel,
in dem leider einiges schief läuft. Um Genrefans noch ein zusätzliches Schmankerl zu bie-
40 www.bluray-disc.de
Blu
e · 03/2014