Film
3D
Filme im Überblick
Die Höhen- und Tiefflüge der vergangenen Monate
Quo vadis 3D? Das fragt sich wohl so mancher Fan, denn in letzter Zeit hagelte es einige Rückschläge für Freunde der dritten
Dimension. So hat Disney in den USA mittlerweile die Veröffentlichung neuer Blu-ray
3D eingestellt. Selbst Blockbuster wie „Die
Eiskönigin – Völlig Unverfroren“ oder „Maleficent“, dessen Blu-ray 3D wir in diesem Heft
einem Review unterziehen, sind in den Vereinigten Staaten ausschließlich in 2D erhältlich. Auch Paramount verärgert aktuell
3D-Fans auf der anderen Seite des großen
Teichs. So hat das Studio die Filme „Star
Trek“ sowie „Star Trek: Into Darkness“ in einer neuen Box namens „Star Trek: The Compendium“ veröffentlicht, die erstmals
Abrams Fortsetzung mit vielen Szenen im
bildschirmfüllenden IMAX-Format enthält.
Allerdings glänzt eine 3D-Version dieser
Version durch Abwesenheit. Müssen sich
3D-Fans also sorgen über zukünftigen Nachschub machen?
Nun, in Europa sieht es etwas anders aus und
3D erfreut sich einer deutlich größeren Beliebtheit als in den USA. Beispielsweise lohnt
es sich selbst für kleine Vertriebe immer
noch, Katalogtitel ebenfalls in 3D zu konvertieren – wie jüngst bei dem Stop-Motion-Animationsfilm „Toys in the Attic“ geschehen,
der in Deutschland, im Gegensatz zu anderen
Ländern, in 3D zu haben ist. Zudem könnte
mit der 4K Blu-ray ein Lichtlein am Horizont
erscheinen. Nicht nur, dass sich die Auflösung durch den neuen Standard auf 3.840 x
2.160 Bildpunkte erhöht, es könnten auch
3D-Inhalte mit bis zu 60 fps möglich sein. Wo
bereits 2D-Filme profitieren, könnte 3D noch
mehr aus der erhöhten Bildrate ziehen. Im
Kino konnte ja bereits Peter Jacksons Trilogie
„Der Hobbit“ beweisen, dass 3D mit höheren
Bildraten zu einer ganz neuen Erfahrung für
den Zuschauer wird. Vielleicht klappt es ja irgendwann auch noch mit autostereoskopischen TVs. 2011 veröffentlichten zwar viele
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Hersteller noch erste Proof-of-Concept-Geräte, deren Preise aber so exorbitant ausfielen,
dass selbst bei den geringen Stückzahlen
kaum Kunden zuschlugen. Zumal die Qualität
brillenloser 3D-Bildschirme bis heute nicht
an Polarisations- und Shutter-Technik heranreicht.
Sei es drum: Noch steht 3D dennoch nicht
vor dem Exitus und die Zukunft wird zeigen,
wie es mit der dritten Dimension in HD und
Ultra HD weitergeht. Wir wagen vorerst den
Blick zurück und stellen an dieser Stelle die
erwähnenswertesten 3D-Titel der letzten
Monate nochmals im Rückblick vor.
Noah
Bei Noah handelt es sich um eine Konvertierung und keine native 3D-Produktion. Paramount hat es bei einer dezenten Umwandlung belassen, die auf Pop-Outs verzichtet
mit viel Dreidimensionalität erzeugt. Tatsächlich ist die Trennung der einzelnen Bildebenen überraschend gelungen. Leider saufen
beim 3D-Bild im Gegensatz zum 2D-Pendant
jedoch in dunklen Bildbereichen ab und zu
Details ab, was der zusätzlichen Abdunklung
geschuldet sein dürfte. Auf unserem TestEquipment neigte diese Konvertierung zudem in vereinzelten Szenen, speziell denen
mit vielen CGI-Objekten (wie dem Einzug des
Getiers in die Arche), zu leichtem Ghosting.
Ansonsten erhält sich Noah die Qualitäten
der 2D-Version und kann mit leichtem Punktabzug immer noch in 3D überzeugen. Noah
ist dabei in erster Linie kein religiöser Film,
sondern ein Epos, das durch die Bibel inspiriert wurde. Regisseur Aronofsky entfernt
sich weit von der Quelle und zieht daraus zugleich die größte
Stärke des Films.
Egal, ob man also
gläubiger
Christ ist oder
und stattdessen eine solide Tiefenwirkung
Blu
e · 03/2014