rer Ansicht nach sehr wohl verarbeiten können. Immerhin ist der Kontrast diesbezüglich
ausgewogen, so dass diese Elemente nicht
einseitig ausfallen.
Zwar reicht dieser Film nicht ganz an die Big
Seller wie „Der König der Löwen“ oder „Die
Schöne und das Biest“ heran, was aber bei
Weitem kein Grund sein soll, nicht mal einen
Blick darauf zu werfen.
Der 45. abendfüllende Disney-ZeichentrickKinofilm sollte gleichzeitig der letzte handgezeichnete Film der Walt Disney-Studios überhaupt sein. Zumindest für einige Zeit, denn
wie ja mittlerweile bekannt ist, kam mit
„Küss den Frosch“ bereits 2007 die Rückkehr
zur Handarbeit. Darüber hinaus ist „Die Kühe
sind los“ zudem der letzte Disney-Titel, der
auf VHS-Kassette veröffentlicht wurde.
Doch zurück zum Film selbst. Durch das Publikum an den Kinokassen abgestraft, kam
„Die Kühe sind los“ auch bei den Kritikern
nicht sonderlich gut an. Nachvollziehbar,
denn die Handlung ist alles andere als mit
den fein charakterisierten und umgesetzten
Geschichten der früheren Disney Meisterwerke vergleichbar. Das beginnt bei den grob
geführten und schrillen Zeichnungen und
geht bei den gesichtslosen Charakteren des
Films weiter, die nicht dauerhaft im Kopf des
Zuschauers bleiben und es dadurch nicht
schaffen, überhaupt Akzente zu setzen. Dabei sind die Kühe, Maggie, Grace und die
rechtschaffene Mrs. Caloway durchaus sympathisch, mehr aber auch nicht. Immerhin
sind nicht wenige der enthaltenen Gags dabei durchaus sehr gelungen und entlocken
dem Publikum somit einige mehr als beherzte Lacher. Prinzipiell kann wenigstens nahezu
durchgehend doch ganz gute Unterhaltung
attestiert werden. Eher durchschnittlich sind
da einige Musikpassagen, wobei der Score
von Alan Menken, der sein Können ja bereits
bei „Arielle, die Meerjungfrau“ und „Die
Schöne und das Biest“ unter Beweis stellte,
über jeden Zweifel erhaben sind.
Auch 2004 gab es keine Ruhe an der Cheapquel Front: Mit „Der König der Löwen 3 – Hakuna Matata“, „Winnie Puuh – Spaß im Frühling“ und „Mulan 2“ folgten weitere wenig
vielversprechende Titel und auch 2005 sollte
die Serie mit „Tarzan 2“, „Lilo & Stitch 2 –
Stitch völlig abgedreht“,
„Winnie Puuhs Gruselspaß mit Heffalump“ (lief
sogar nicht einmal so
schlecht in den Kinos)
und „Ein Königreich für
ein Lama 2 – Kronks großes Abenteuer“ (nebenbei erwähnt wurde dazu
auch eine recht überflüssige Serie produziert)
nicht abreißen.
Die Walt Disney Studios sind erneut in einem
tiefen Tal angelangt, wofür sie zu einem nicht
unbeträchtlichen Teil selbst verantwortlich
sind. Aufgrund der zahlreichen Cheapquels,
die um die Jahrtausendwende herum produziert wurden, hat das Studio seine Filme zur
lieblos produzierten Massenware verkommen lassen. Wo früher 20 Filme in 30 Jahren
produziert wurden, waren es zwischen 1995
und 2004 insgesamt 39! Doch ein Ende dieser Flaute war bereits in Sicht.
Dazu aber später mehr.
Blu
e · 03/2014
(sah)
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