Film
Ladykillers Perlen der
Filmgeschichte
Wieder einmal
begrüßen wir Sie
zu einer neuen
Ausgabe unserer
„Perlen der Filmgeschichte“. In
dieser Ausgabe
widmen wir uns
einem Film, der
als früher Vertreter der schwarzen britischen Komödie
Kultstatus erlangt hat. Dafür reisen wir
knapp sechs Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit und finden uns im London in der
Mitte der 1950er Jahre wieder. Hier werden
wir Zeuge einer zeitlosen Geschichte, in der
fünf ausgebuffte Gauner ihren Meister in einer alten Lady finden.
Ladykillers
lung eingestreut werden, an denen der Rest
der Welt eher betreten schweigen würde.
Doch genau diese humoristische Aufbrechung des Dramatischen ist es, was vor allem
englische Krimis weltweit beliebt gemacht
hat. Ein früher Klassiker dieses Genres ist
„Ladykillers“ aus dem Jahr 1955 mit Alec
Guinness in der Hauptrolle.
Story
Der geniale Verbrecher Professor Marcus (A.
Guinness) sucht eine Basis für seinen nächsten großen Coup. Fündig wird er bei der
knuffigen alten Dame Mrs. Wimmerforce (K.
Johnson), die in ihrem urigen kleinen Haus
ein Zimmer zu vermieten hat. Getarnt als
Hobbymusiker, versammelt Marcus seine
Komplizen in seinem Zimmer, um den Überfall auf einen Geldtransporter zu planen. Bis
auf einige Störungen durch die schrecklich
nette alte Dame, deren besondere Fähigkeit
es ist, durch gut gemeinte Interventionen
binnen Minuten ganze Existenzen zu vernichten, laufen Planung und Durchführung des
Raubes auch ohne größere Komplikationen
vonstatten. Marcus ist sogar so dreist, die ahnungslose Mrs. Wimmerforce in seinen Plan
mit einzubeziehen. Doch durch eine dumme
Ungeschicklichkeit kommt ihnen die Vermieterin auf die Schliche. Jetzt heißt es handeln.
Es ist allgemein bekannt, dass unsere Nachbarn von den britischen Inseln einen ganz eigenen Humor entwickelt haben. Diese besondere Charaktereigenschaft schlägt sich
natürlich auch in englischen Filmen nieder,
die sich auch im Rest der Welt großer Beliebtheit erfreuen. Die extremsten Vertreter des
englischen Humors waren und sind sicherlich
die Komiker von Monty Python, die sich vor
allem dem ungebremsten Chaos und Nonsens verschrieben haben. Zu bewundern in
Klassikern wie „Die Ritter der Kokosnuss“
oder „Das Leben des Brian“. Doch dann gibt
es noch eine etwas subtilere, aber nicht weniger witzige Spielart der Komik: Den berühmten schwarzen, englischen Humor. Dieser kommt in fast jeder britischen Kino- oder
TV-Produktion zum Tragen, bestehend aus
makabren Späßen, die an Stellen der Hand-
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Blu
e · 03/2014