BluLife Magazin 03/2014 | Page 141

sen lässt). Lediglich etwas mehr Emotionen beim Vortragen wären wünschenswert gewesen. Auch die Soundeffekte sind ordentlich und der Soundtrack untermalt das Geschehen stimmungsvoll. Die Umgebungsgeräusche sorgen für eine tolle Atmosphäre. Auch die Kämpfe werden mit stimmungsvollen Effekten in Szene gesetzt. Insgesamt eine gelungene Soundkulisse. Singleplayer Kaum ist das Intro vorbei geht es direkt los ins Abenteuer. Man beginnt mit den ersten Erkundigungsausflügen, wird von der Begleiterin mit der Spielsteuerung vertraut gemacht und erledigt erste Aufgaben. Zu Beginn sind die Aufgaben recht simpel aufgebaut und man wird mit den üblichen „sammle dies und das“ oder „ziehe Hebel XY“-Missionen konfrontiert. Auch wenn das für geübte Spieler etwas lahm ist und man das schon aus unzähligen Spielen kennt, man bekommt dadurch recht schnell ein Gefühl für die Steuerung. Diese wurde im Vergleich zum Vorgänger auch noch mal überarbeitet und merklich verbessert. Klar kann es in dem einen oder anderen Kampf mal etwas hakelig werden (und phasenweise nervt die Kamera auch mal), doch Übung macht den Meister. Und häufig speichern ist ja bekanntlich Pflicht bei Titeln dieses Genres. Die hilfreiche Begleiterin bleibt übrigens nicht die einzige Unterstützung, denn im Laufe des Abenteuers trifft der Held weitere Personen, die ihm mit Rat und tat zur Seite stehen. So versammelt sich nach und nach eine bunte Schar unterschiedlichster Charaktere um den seelenlosen Kämpfer. Allerdings kann sich immer nur einer aktiv der Mission anschließen, die anderen warten unterdessen an Bord des Schiffes. Blu e · 03/2014 Durch Kämpfe und erledigte Aufgaben bekommt der Held natürlich Belohnungen und auch Gold, das er vorzugsweise in bessere Ausrüstung investiert. Natürlich sammelt der tapfere Recke auch fleißig Erfahrung beziehungsweise Ruhm, hierdurch erlernt er neue Fähigkeiten und entwickelt sich weiter. Bei der Charakterentwicklung überzeugt „Risen 3 – Titan Lords“ mit einer kleinen aber feinen Auswahl von acht Attributen und einer Fülle schem Potential verschenkt haben und das speziell in zwei Punkten. Dem seelenlosen Abenteurer ist es nämlich möglich, in die Geisterwelt einzutauchen. Eine Art Parallelwelt, in der auch die Seelen der Verstorbenen umherirren. Jedoch bietet dieses Feature kaum einen nennenswerten Effekt, außer, dass sich damit durch Wände schauen lässt und sich so leichter verborgene Gegenstände und Schätze aufspüren lassen. Das wäre auf jeden Fall ausbaufähig gewesen. Sowohl in erzählerischer als auch spielerischer Hinsicht. Fast genauso überflüssig ist das aufgesetzte Moralsystem. In Gesprächen gibt es häufig Antwortmöglichkeiten, die sich, ähnlich wie in Dragon Age oder Mass Effect, in Gut und Böse unterscheiden lassen. Dadurch gewinnt oder verliert der Spieler Seelenpunkte. Dies wirkt sich aber leider auf das Spiel gar nicht spürbar aus. So verkommt dieses Feature zu vernachlässigbarem Beiwerk, statt ein spielerisches Highlight darzustellen. Positiv: + ordentlicher Umfang + gelungene Soundkulisse + tolle Atmosphäre + detaillierte Spielwelt unterschiedlichster Fähigkeiten. Je nachdem, welches Attribut man steigert, sind die Auswirkungen sofort spürbar. Durch einen höheren Nahkampf-Wert erlangt man eine höhere Angriffskraft, durch gesteigerte Magie stärkere Zauber und Beschwörungen, oder kann in Gesprächen durch List hilfreiche Zusatzinformationen erlangen. Bei den Fähigkeiten ist das Repertoire breit gefächert und einige davon müssen durch Lehrer erstmalig angeeignet werden. Richtig Old School und gut funktionierend, so muss das sein. Abgerundet wird das Rollenspiel-Erlebnis dann durch ein nettes Crafting-System. Tränke brauen und verzauberte Gegenstände erstellen, da bietet sich viel Raum für nette Experimente. Darüber hinaus kann sich der magiebegabte Abenteurer verwandeln. So ist es dann als Affe oder Federvieh durchaus möglich, in Bereiche zu gelangen, die durch einfaches Klettern unerreichbar wären. Zu entdecken gibt es nämlich sehr viel in der offen gestalteten Spielwelt. Drei große Inseln lassen sich mit dem Schiff ansteuern und wol