Interview
Angelina Jolie
Film
Böse, verbittert, oder doch nur eine Fee, die
einem ungerechten König eine Lektion erteilen will? – In “Maleficent – Die Dunkle Fee”
gesellt sich ausgerechnet Hollywoods Superstar Angelina Jolie erstmals zur DisneyFamilie dazu.
Nein, das möchten wir eigentlich nicht. Später, wenn sie erwachsen sind und es von sich
aus wollen, dann meinetwegen gerne. Aber
im Moment wünschen wir uns eigentlich nur,
dass sie wie ganz normale Kinder aufwachsen können. Das ist schwierig genug.
Sie erzählt die Dornröschen-Geschichte aus
der Perspektive der dunklen Fee – und erhält
schon vor dem Kinostart in den USA und in
Deutschland hervorragende Kritiken. bluraydisc.de hatte die Möglichkeit, mit Brad Pitts
Frau in Los Angeles zu sprechen.
Warum haben Sie sich eigentlich entschlossen, bei einem Disney-Film
mitzuspielen?
Angelina, als dunkle Fee tragen Sie Hörner
in “Maleficent”. Braucht man in der Entertainment-Branche manchmal Hörner, um
sich durchsetzen zu können?
Die würden sicherlich helfen (lacht). Ich bin
aber nicht unbedingt ein Mensch, der wie ein
Bulle durch den Porzellan-Laden preschen
muss. Ich bin meist schon eher ruhig und
ziemlich ausgeglichen. Die Hörner waren
aber sehr wirkungsvoll im Film.
Ich war immer schon ein großer Fan von der DornröschenStory. Und als ich das Manuskript las, merkte ich sofort,
dass ich die Erzählweise dieser Geschichte sehr mochte.
Da war ein schöner Twist in
der Story. Das lag mir. Da
wollte ich mitmachen.
Schon im Vorfeld der Kinopremiere werden
Sie mit Lorbeeren für Ihre Darstellung überschüttet. Nehmen Sie so etwas überhaupt
noch wahr?
Stimmt es, dass Sie nur deshalb ihre Tochter
als junge Prinzessin eingestellt haben, weil
sie das einzige kleine Mädchen war, dass
keine Angst vor Ihnen hatte, als Sie im Kostüm auf den Set kamen?
Da ist was dran. Immer, wenn wir ein paar
kleine Mädchen auf den Set brachten, haben
sie geweint, als sie mich in voller Montur gesehen haben. Es war ganz fürchterlich. Ich
habe mich ganz schlecht gefühlt. Aber meine
Tochter hat mich so behandelt wie immer. Da
kam uns die Idee, sie in den Film einzuspannen.
Jetzt ist natürlich spannend zu wissen, ob
Sie und Ihr Mann Brad Pitt wollen, dass Ihre
Kinder in Ihre Fußstapfen treten sollen?
122 www.bluray-disc.de
Sie spielen in einem Märchen
mit. Ihr Leben muss sich wie
ein wahrgewordenes Märchen anfühlen. Gibt es eigentlich noch so etwas wie Normalität in Ihrem
Leben?
Oh, sicher. Das muss es auch. Sonst könnte
ich gar nicht existieren. Wir schaffen es, der
Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit oft genug
zu entkommen und ein relativ normales Leben mit unserer Familie zu führen. Brad ist da
sehr gut, wenn es darum geht, den Fotografen zu entkommen (lacht).
Werden bei Ihnen zu Hause auch ab und zu
mal Disney-Filme gezeigt?
Aber sicher. Als Schauspieler freust du dich
immer, wenn deine Arbeit gewürdigt wird.
Das ist doch in anderen Berufsfeldern auch
so. Ich bin mir sicher, dass eine Mutter, die
sich um ihre Kinder kümmert, gerne mal dafür gelobt werden würde. Das ist ein harter
Job.
Ja. Und nicht nur zu Hause. Meine Kinder lieben es, die Blu-rays ihrer Lieblingsfilme mit
auf Reisen zu nehmen. Sie setzen sich dann
die Kopfhörer auf und vertiefen sich in ihre
Filme. Wie jedes andere Kind auf dieser Welt
auch. Kino hat immer noch eine gewisse Magie, die uns alle immer wieder anzieht.
(fs/ad)
Blu
e · 03/2014