TV-Serien
Tari Tari
Vol. 1
Die Anime-Serie „Tari Tari“ zählt zu dem
Genre “Slice of Life” und ist in Deutschland
im Vertrieb von Anime House mit allen 13
Episoden erschienen. Freundlicherweise haben wir alle drei Volumes zu Review-Zwecken erhalten und prüfen die HD-Umsetzung der Serie des Studios P. A. Works auf
Herz und Nieren. Den Anfang macht Vol. 1
mit vier Folgen und einem schönen Set mit
Quer-Wendecover, Booklet sowie Postkarten zur Serie.
Story
Die Schülerin Konatsu hat sich der Musik verschrieben. Doch seit sie vor Aufregung einen
Auftritt des Schulchors ruiniert hat, darf sie
dort nur noch die Noten für die Klavierbegleitung umblättern, statt mitzusingen.
Schließlich fasst sich das Mädchen ein Herz
und gründet sehr zum Ärger der Chorleiterin
Takakura eine eigene Chor AG, die selbstständig probt. Dass hier natürlich nicht alles
glattgehen kann, da Takakura versucht, Konatsu möglichst viele Steine in den Weg zu
legen, ist klar.
112 www.bluray-disc.de
Nur die wenigsten Zuschauer
dürften beim Lesen der zunächst banal anmutenden
Handlungsbeschreibung der Serie „Tari Tari“
in Begeisterungsstürmen ausbrechen. Doch
genau diese zurückgenommene Haltung ist
die Stärke der Serie: Die Geschichte um Konatsu entwickelt sich in den ersten vier enthaltenen Episoden sehr langsam. Charaktere
wie die Jungs der Badminton AG, welche sich
mit Konatsu und ihren beiden Freundinnen
Sawa und Wakana zusammentun, führen die
Macher um Masakazu Hashimoto („Full Metal Alchemist“) langsam aber dadurch auch
glaubhaft und natürlich ein. Gerade dadurch,
dass sich die Handlung langsam entfaltet und
die Konflikte auf dem Boden der Tatsachen
bleiben, kann man die großen und kleinen
Siege sowie Niederlagen der Schüler und
Schülerinnen gut nachempfinden. Zumal die
Macher der Serie sowohl auf Fanservice als
auch allzu übertriebene Chibi- oder SuperDeformed-Posen bzw. Gesten verzichten.
Eine besondere Erwähnung verdienen Art
Design und Animationen der Serie. Ohne Fra-
ge zählt „Tari Tari“ zu den optisch schönsten
Anime-TV-Serien der letzten Jahre. Nicht nur,
dass man das Vorstadtleben in Japan perfekt
einfängt, die Umgebungen sind extrem detailliert und atemberaubend gezeichnet. Allein wegen des Zeichenstiles, der schlichtweg
hochästhetisch ist, ist die Serie bereits einen
Blick wert. So oder so sollten Fans des Genres „Slice of Life“ jedoch reinschauen, denn
man wird hier auf sehr angenehme und
durchdachte Weise unterhalten. Die ha rmlose Gewöhnlichkeit mag von manchem als
langweilig empfunden werden, die entspannende und zugleich angenehme Wirkung
kann man aber schlecht leugnen. Aufgrund
der fast etwas hoch gegriffenen Altersfreigabe von „FSK 6“ eignet sich „Tari Tari“ zudem
sogar, um die Jüngsten an Anime heranzuführen.
Bildqualität
Die Bildqualität spielt bei „Tari Tari“ generell
auf einem hohen Niveau, muss aber vor allem stilmittelbedingt einige Einschränkungen
hinnehmen. So nutzt das Studio P. A. Works
für Außenaufnahmen raffinierte Beleuchtungseffekte, die allerdings oftmals zu einem
leicht verwaschenen Look führen. Somit sind
die Kontraste dann mit voller Absicht gedämpft und die Farben gemäßigt. Je nach
Szenerie variiert man dieses ästhetische Mit-
Blu
e · 03/2014