REVIEW
Film
Hochzeit
Eine
zu Weihnachten
Weihnachtsfilme gibt es wie Sand am Meer
und jedes Jahr erscheinen neue. Nicht nur,
dass sämtliche eingesessenen Serien Jahr
für Jahr Weihnachtsspecials mit ihren Helden produzieren, auch Kinoreihen wie etwa
„Friday“ oder „Harold und Kumar“ ließen es
sich in der Vergangenheit nicht nehmen, einen Teil ihrer Filme dem Fest der Liebe zu
widmen. Auch die privaten Fernsehanstalten produzieren Jahr für Jahr Filme für das
Weihnachtsfest, wobei diese in ihrer Qualität durchaus unterschiedlich sind. Der letztjährige Beitrag zum Weihnachtsprogramm
trug den Titel „Snow Bride“, und erreicht
heuer unter dem Titel „Eine Hochzeit zu
Weihnachten“ den deutschen Blu-ray
Markt. Ob dieser Film etwas taugt, und ob
die technische Umsetzung sich lohnt, wollen wir in diesem Review erörtern.
Story
Die Klatschreporterin Greta Kaine (K. Law) ist
auf der Suche nach dem ganz großen Ding,
um ihrer Karriere auf die Sprünge zu helfen.
Als sie hört, dass sich einer der Söhne des Senators Tannenhill an Weihnachten verloben
möchte, macht sie sich auf den Weg, um aus
erster Hand zu berichten. Dabei bleibt sie mit
ihrem Wagen im Schnee stecken und wird
von Ben Tannenhill (J. Belfi), dem ältesten
Sohn des Senators, gerettet, der sie mit in
das Haus seiner Familie nimmt. Greta packt
die Gelegenheit beim Schopf, merkt aber
schon bald, dass die Familie liebevoll und
großherzig ist, und beginnt an ihrer Mission
zu zweifeln.
Bei „Snow Bride“, so der Originaltitel dieser
Romanze, handelt es sich um eine von vorne
bis hinten vorhersehbare, bis ins kleinste Detail durchstrukturierte Story aus der Retorte,
wie man sie schon zu Hunderten gesehen
hat. Der deutsche Titel ist zwar werbewirk-
70
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sam, aber inhaltlich suboptimal gewählt.
Zwar gibt es eine Hochzeit, aber diese ist absolut nebensächlich und gehört nicht einmal
ansatzweise zur Handlung. Lediglich das
Hochzeitskleid der Braut in spe (die übrigens
nur beiläufig erwähnt und gezeigt wird) spielt
eine Rolle, um die Handlung in Gang zu bringen.
Die Handlung ist so simpel, wie sie nur sein
könnte. Die Reporterin geht über Leichen,
um ihrer Karriere auf die Sprünge zu helfen,
verliebt sich und steht vor der Wahl, ob sie
ihre Karriere oder die Liebe vorantreiben
möchte. Natürlich kommt noch die Ex-Freundin des Geliebten ins Spiel und versucht die
beiden wieder auseinanderzubringen, damit
zumindest ansatzweise Spannung in die Geschichte kommt. Nichts, was man nicht schon
gesehen hätte.
Die Darsteller sehen alle gut aus, was in einem solchen Film von größerer Bedeutung zu
sein scheint, als schauspielerisches Talent.
Das soll nicht bedeuten, dass die Darsteller
mit ihren Rollen überfordert wären, aber an-
dererseits ist es auch keine große Kunst, so
banale Rollen halbwegs glaubhaft auf den
Bildschirm zu bringen. Hauptdarstellerin Katrina Law ist ansprechend, sympathisch und
lächelt mit ihren großen, braunen Augen nett
in die Kamera. Ihr männlicher Gegenpart Ben
wird von Jordan Belfi gespielt. Dieser war zuvor in „Surrogates“ zu sehen und kommt hier
fast ebenso künstlich rüber, wie in dem Science Fiction Thriller von 2009. Macht aber
nichts, da auch er entsprechende Sympathien für sich verbuchen kann. Als Mutter
Maggie, das Oberhaupt der Familie Tannenhill, erleben wir Patricia Richardson, die Seri-
Blulife ·
04/2014