BluLife 04/2014 BluLife 04/2014 | Page 70

REVIEW Film Hochzeit Eine zu Weihnachten Weihnachtsfilme gibt es wie Sand am Meer und jedes Jahr erscheinen neue. Nicht nur, dass sämtliche eingesessenen Serien Jahr für Jahr Weihnachtsspecials mit ihren Helden produzieren, auch Kinoreihen wie etwa „Friday“ oder „Harold und Kumar“ ließen es sich in der Vergangenheit nicht nehmen, einen Teil ihrer Filme dem Fest der Liebe zu widmen. Auch die privaten Fernsehanstalten produzieren Jahr für Jahr Filme für das Weihnachtsfest, wobei diese in ihrer Qualität durchaus unterschiedlich sind. Der letztjährige Beitrag zum Weihnachtsprogramm trug den Titel „Snow Bride“, und erreicht heuer unter dem Titel „Eine Hochzeit zu Weihnachten“ den deutschen Blu-ray Markt. Ob dieser Film etwas taugt, und ob die technische Umsetzung sich lohnt, wollen wir in diesem Review erörtern. Story Die Klatschreporterin Greta Kaine (K. Law) ist auf der Suche nach dem ganz großen Ding, um ihrer Karriere auf die Sprünge zu helfen. Als sie hört, dass sich einer der Söhne des Senators Tannenhill an Weihnachten verloben möchte, macht sie sich auf den Weg, um aus erster Hand zu berichten. Dabei bleibt sie mit ihrem Wagen im Schnee stecken und wird von Ben Tannenhill (J. Belfi), dem ältesten Sohn des Senators, gerettet, der sie mit in das Haus seiner Familie nimmt. Greta packt die Gelegenheit beim Schopf, merkt aber schon bald, dass die Familie liebevoll und großherzig ist, und beginnt an ihrer Mission zu zweifeln. Bei „Snow Bride“, so der Originaltitel dieser Romanze, handelt es sich um eine von vorne bis hinten vorhersehbare, bis ins kleinste Detail durchstrukturierte Story aus der Retorte, wie man sie schon zu Hunderten gesehen hat. Der deutsche Titel ist zwar werbewirk- 70 www.bluray-disc.de sam, aber inhaltlich suboptimal gewählt. Zwar gibt es eine Hochzeit, aber diese ist absolut nebensächlich und gehört nicht einmal ansatzweise zur Handlung. Lediglich das Hochzeitskleid der Braut in spe (die übrigens nur beiläufig erwähnt und gezeigt wird) spielt eine Rolle, um die Handlung in Gang zu bringen. Die Handlung ist so simpel, wie sie nur sein könnte. Die Reporterin geht über Leichen, um ihrer Karriere auf die Sprünge zu helfen, verliebt sich und steht vor der Wahl, ob sie ihre Karriere oder die Liebe vorantreiben möchte. Natürlich kommt noch die Ex-Freundin des Geliebten ins Spiel und versucht die beiden wieder auseinanderzubringen, damit zumindest ansatzweise Spannung in die Geschichte kommt. Nichts, was man nicht schon gesehen hätte. Die Darsteller sehen alle gut aus, was in einem solchen Film von größerer Bedeutung zu sein scheint, als schauspielerisches Talent. Das soll nicht bedeuten, dass die Darsteller mit ihren Rollen überfordert wären, aber an- dererseits ist es auch keine große Kunst, so banale Rollen halbwegs glaubhaft auf den Bildschirm zu bringen. Hauptdarstellerin Katrina Law ist ansprechend, sympathisch und lächelt mit ihren großen, braunen Augen nett in die Kamera. Ihr männlicher Gegenpart Ben wird von Jordan Belfi gespielt. Dieser war zuvor in „Surrogates“ zu sehen und kommt hier fast ebenso künstlich rüber, wie in dem Science Fiction Thriller von 2009. Macht aber nichts, da auch er entsprechende Sympathien für sich verbuchen kann. Als Mutter Maggie, das Oberhaupt der Familie Tannenhill, erleben wir Patricia Richardson, die Seri- Blulife · 04/2014