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Die Transformers wurden 1984 in einer Kooperation zwischen dem japanischen Unternehmen Takara und dem amerikanischen Unternehmen Hasbro auf den Markt gebracht. Dabei handelte es sich zunächst um Spielzeug-Action-Figuren, zu dessen Absatzsteigerung, wie z. B. auch bei „Masters of the Universe“, eine entsprechende Zeichentrickserie produziert wurde. Zwar wurden seit damals auch weitere Absatzzweige, wie etwa Comics oder Videospiele (für u. a. C64, NES, Windows PCs, Playstation 3 oder Xbox 360) auf den Markt gebracht, aber anlässlich des 30-jährigen Jubiläums, sowie der Blu-ray Veröffentlichung zu „Transformers: Ära des Untergangs“ konzentrieren wir uns nur auf die Spielfi lme und TV-Serien. Die Spielzeugroboter, die sich mit wenigen Handgriffen in Autos, Flugzeuge, Kampfstationen und so weiter verwandeln lassen, haben die Kinderzimmer sowohl in Japan als auch im Westen rasch erreicht. Zur damaligen Zeit war es dabei, wie bereits eingangs erwähnt, nicht unüblich, dass Spielzeugserien wie etwa Masters of the Universe, M.A.S.K., Brave Starr oder G.I. Joe zusätzlich durch entsprechende TV-Serien promotet wurden. Da Takara lediglich den japanischen Markt bediente und Hasbro für die restliche Welt verantwortlich war, wurden parallel Animationsserien dazu erstellt. Den Beginn dazu machte „Transformers“ (1984–1987), eine von Hasbro produzierte TV-Zeichentrick Serie, die sich sehr erfolgreich schlug und einige Staffeln lang im Fernsehen lief. Praktisch: Mit jeder neuen Spielzeugserie wurden diese in der entsprechenden Staffel auch gefeatured. Auf dem Höhepunkt folgte dabei mit „Transformers – Der Kampf um Cybertron“ (1986) ein abendfüllender Animations-Kinofilm, der allerdings kläglich an den Kinokassen scheiterte. Vor allem mangelnde Innovation, sowie notwendige Vorkenntnisse zu den Spielzeug- wie auch TV-Serien, die das Anschauen für Quereinsteiger sehr schwer machte, verhinderten einen entsprechenden Erfolg. Relativ zeitgleich erschien mit „Transformers: Scramble City“ (1986) als Videoanimation ein ca. 15-minütiger Kurzfilm exklusiv in Japan, um die Umsätze etwas anzukurbeln. Dem folgte kurz darauf mit „Transformers: The Headmasters“ (1987-1988) die erste Anime Serie, wobei dabei kontinuierlich jedes Jahr mit den Titeln „Transformers: Super-God Master Force“ (1988-1989), „Transformers: Victory“ Blulife · 04/2014 (1989) sowie der weiteren ca. 30-minütigen Videoanimation „Transformers: Zone“ (1990) neue Formate zur e nt s p re c h e n d e n Spielzeugreihe veröffentlicht wurden. Von der Schlappe Mitte der 80er hatte sich Hasbro lange nicht erholt und wagte sich erst Anfang der 90er mit „Transformers: Generation 2“ (1993– 1995) an eine weitere Zeichentrickserie, der danach die „Beast Wars“ Reihe (1996–1999) folgen sollte. Diese wurde etwas später auch in Japan als „Beast Wars II“ (1998-1999) und Beast Wars Neo (1999) vermarktet und wurde von Hasbro mit Beast Machines (1999-2000) zur Jahrtausendwende abgeschlossen. Doch auch im neuen Millenium sollte es im Land der aufgehenden Sonne mit „Transformers: Robots in Disguise“ (20002001), „Transformers: Armada“ (20032004), „Transformers: Superlink / Energon“ (2004) und „Transformers: Cybertron“ (2005) wie gewohnt als Anime Serie zu den entsprechenden Spielereihen weitergehen. Bereits ab 2003 keimte die Idee, einen Transformers Realfilm zu produzieren, auch wenn es etliche Zweifler gab. Selbst Regisseur Michael Bay selbst lehnte zunächst auf eine Anfrage von Steven Spielberg, der als ausführender Produzent fungieren sollte, ab und bezeichnete das Projekt als dämlichen Spielzeug-Film. Da er aber unbedingt mit der Regie-Legende zusammenarbeiten wollte, setzte er sich aber mit dem Thema Hasbro etwas tiefer auseinander und änderte schließlich seine Meinung. Für das Drehbuch wurde zunächst John Rogers eingestellt, der wurde aber im Februar 2005 durch Alex Kurtzman und Roberto Orci ersetzt, die dessen Skript überarbeiten sollten. Nachdem auch Bay als Regisseur bestätigt war, beschloss dieser, den Film aber als Realfilm für Erwachsene in Szene zu setzen. Eine kluge Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Unterstützt durch u. a. den Spielzeughersteller Hasbro selbst, den Streitkräften der Vereinigten Staaten sowie zahlreichen Unternehmen, wie u. a. der Fahrzeugfabrikant General Motors, Nokia oder Burger King kam so das gigantische Budget von 150 Millionen US-Dollar zusammen. Durch product placement konnten insgesamt 40 Millionen US-Dollar Produktionskosten eingespart werden. Als erster Darsteller für den Film wurde im März 2006 Shia LaBeouf bestätigt; Megan Fox, Josh Duhamel, John Turturro, Jon Voight, Anthony Anderson, Tyrese Gibson und Kevin Dunn sollten bald folgen und den prominenten Cast komplettieren. Die Dreharbeiten starteten im April 2006, so dass „Transformers“ (2007) am 12. Juni 2007 in Sidney, Australien seine Premiere feierte. Trotz geteilter Kritiken wurde der Film bei einem Einspielergebnis von fast 710 Millionen US-Dollar ein voller Erfolg, so dass die Fortsetzung schnell beschlossen war. 35