BluLife 04/2014 BluLife 04/2014 | Page 31

mit Slashern wie „The Night before Halloween“ und „El Mascarado Massacre“ auf sich aufmerksam. Und nun halt ein Familienweihnachtsfilm mit Hunden… okay. Immerhin verfilmt auch Braindead-Regisseur Peter Jackson derweil ein Kinderbuch. Scherz beiseite. Die drei „Hauptdarsteller“ sitzen überwiegend in fast immer der gleichen Pose herum (es hat den Anschein, als wäre auch immer wieder die gleiche Szene verwendet worden!) und mit einer unglaublich schlechten Computeranimation werden Münder und Augen der Tiere bewegt, um sie Dialoge sprechen zu lassen, die selbst Menschen mit naivem Gemüt die Augen verdrehen lassen. Die Zielgruppe, also Kinder im Vorschulalter, dürften hieran wohl Gefallen finden, nur sollte man diese bestenfalls nicht alleine vor der Flimmerkiste sitzen lassen. Für geistig gesunde Erwachsene ist der Film die reinste Tortur, die nicht einmal mit viel Glühwein oder Rumpunsch zu ertragen ist. Apropos „Die Drei Musketiere“. Mit diesen hat der Film nicht viel gemeinsam. Nicht einmal die Handlung wurde übernommen oder halbwegs annehmbar adaptiert. Stattdessen werden hin und wieder unpassende Vergleiche (Das Haus ist eine Burg, das Herrchen ist der König) gezogen, die hier in diesem Bericht mehr Sinn machen als im fertigen Film. Die Vergleiche, die der Erzähler hier zieht, gehen übrigens selbst den „Helden“ auf den Keks. Kommen wir nun zu den menschlichen Darstellern. Hier agieren der völlig überdrehte Ex-Superman Dean Cain als Herrchen und Richard Riehle als Santa Claus, der wirkt, als wäre er betrunken. Darüber hinaus wurde er stellenweise auch noch asynchron synchronisiert. Einzig Bösewicht Bill Oberst Jr., der für The Asylum als Abraham Lincoln Zombies abgemetzelt hat und Facebook-User in dem kurzen (nennen wir es Aufklärungsfilm) „Take This Lollipop“ auf die Gefahren von allzu freizügigem Umgang mit persönlichen Daten hinweist, kann in seiner Rolle halbwegs überzeugen. Blulife · 04/2014 Stille Nacht, der Zombie lacht Die beiden Polizisten Frank (J. Forcinito) und Nash (A. Hopper) werden am Weihnachtstag von Zombies überrascht und können sich gerade noch in Franks Haus retten. Nash wurde dabei in den Fuß gebissen, was die zu erwartenden Folgen mit sich bringt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Nash eine Affäre mit Franks Frau Sarah (N. Stenovitch) hatte. Zombies goes Christmas? „Walking Dead“ macht‘s möglich und holt die verwesenden Untoten zurück in den Mainstream. In einer winzigen Nebenrolle ist sogar Lew Temple zu bestaunen, der in der dritten Staffel der beliebten Zombie-Serie den Häftling Axel gespielt hat. Regisseur und Drehbuchautor Sean Caine schmeißt die fleischfressenden Dumpfbolde nun mitten in einen Weihnachtsfilm, auch nicht schlecht. Der Film wurde bereits 2009 gedreht, kommt aber erst jetzt auf den deutschen Markt. Das muss natürlich nichts heißen… Kann aber! Und tut es auch. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen normalen Zombie-Film, der zufällig an Weihnachten spielt. Weihnachtsstimmung kommt hier allerdings nicht einmal ansatzweise auf. Erstens spielt der Film in einer Gegend der USA, wo selbst im Dezember keinerlei Schnee liegt, und wenn nicht hin und wieder ein Weihnachts- baum zu sehen wäre und einige entsprechenden Melodien zum Soundtrack gehören würden, könnte der Film auch an jedem anderen Tag im Jahr spielen. Okay, da werden zwar hier und da Geschenke ausgepackt, und ein Zombie trägt ein Weihnachtsmann-Kostüm. Ob das reicht, um hier von einem Weihnachtsfilm zu reden? Wohl kaum. Schlechte Synchronisation, unmotivierte Darsteller, mieses und langweiliges Drehbuch. Am Anfang bekommen wir noch ein paar nette Zombie-Make-Ups und billige Splattereffekte zu sehen. Diese sind allerdings rar gesät und werden im weiteren Verlauf der Handlung immer seltener. Angriffe der Untoten gibt es ebenfalls sehr wenige, und wenn die Zombies erschossen werden, fliegt das CGI-Blut nur so umher. Nicht einmal die Darsteller scheinen von diesem Film überzeugt gewesen zu sein, denn viel zu oft wirken sie, als hätte man sie gegen ihren Willen gezwungen, hier mitzuwirken. Nun werden Zombiefilme ja in der Regel ohnehin von dem Handeln der Überlebenden dominiert, aber auch in dieser Hinsicht ist nicht viel zu holen. Die nehmen nämlich vor allem den ersten Teil des Titels „Stille Nacht“ 31