BluLife 04/2014 BluLife 04/2014 | Page 15

Produktion und Inszenierung Regisseur und Drehbuchautor Richard Curtis erzählt mit „Tatsächlich…Liebe“ einen Episodenfilm, der in der kalten Jahreszeit das Herz kaum besser wärmen könnte. Jede der kleinen Geschichten hätte locker Stoff für einen eigenständigen Film geboten, doch so ist ein filmisches Mosaik entstanden, welches kaum meisterlicher ineinander verwoben werden konnte. Denn viele der Episoden haben kleine gemeinsame Berührungspunkte, so dass aus vielen Einzelteilen letztlich doch ein homogener, in sich geschlossener Film entsteht. Doch schon die herausragende Besetzung wäre alleine bereits das Geld wert. Kaum eine Rolle, die nicht mit einem bekannten Gesicht besetzt wäre. Sogar unseren deutschen Export Heike Makatsch als gar „teuflische Versuchung“ und den ewigen Mr. Bean Rowan Atkinson (hier allerdings ohne Teddybär), gibt es in kleinen Rollen zu bestaunen. Ein Film, der sich auf eine derartig hochklassige Besetzung stützen kann, muss einfach gut sein. Und in diesem Fall stimmt das sogar. „Tatsächlich…Liebe“ ist romantisch, aber nie kitschig, witzig, aber nie platt, wahrhaftig, aber nie rührselig und intelligent, aber nie verkopft. Und es dreht sich immer alles nur um die Liebe, das schönste, quälendste und inspirierendste Gefühl, das der Mensch kennt. Kurzum, „Tatsächlich…Liebe“ ist tatsächlich einer der besten Weihnachtsfilme der letzten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte und sollte, ähnlich wie „Dinner for one“ zu Silvester, eigentlich jährlich angeschaut werden. Eigenschaft als Drehbuchautor für einen Golden Globe nominiert wurden. Gewonnen hat allerdings letztlich nur Martine McCucheon den MTV-Movie Award als beste Newcomerin. entwickelte Nebenhandlungsstränge umranken das episodisch entwickelte melodramatische Geschehen, können aber über die zynische Grundhaltung des Films, der vorbehaltlos auf den vorweihnachtlichen Starttermin ausgerichtet ist, nicht hinwegtäuschen.“ Kritiker-Guru Roger Ebert bewertete den Film schon wohlwollender, hätte allerdings auch mit weniger Episoden leben können: „I once had ballpoints printed up with the message, No good movie is too long. No bad movie is short enough. "Love Actually" is too long. But don't let that stop you.“ Die Cinema schwelgt letztlich in berechtigter Euphorie: „Mit beeindruckender Sicherheit gelingt es Curtis, die ganze Bandbreite dieses wunderbaren und manchmal auch schrecklichen Gefühls Liebe auf die Länge eines Films zu verdichten, der das Zeug zum Weihnachtsklassiker hat. Merry Christmas!“ Darüber hinaus wurden Emma Thompson und Bill Nighy für den britischen BAFTA-Award nominiert, während der Film selbst und Richard Curtis in seiner Warum ist „Tatsächlich…Liebe“ eine Perle der Filmgeschichte? „Tatsächlich…Liebe“ ist deshalb so sehenswert, weil man sich den Film jedes Jahr wieder ansehen kann und man trotzdem noch neue Details entdeckt. Das liegt vor allem an der unglaublich unterhaltsamen und überhaupt nicht rührseligen oder sentimentalen Geschichte, bei der zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Weshalb sich der Film auch perfekt für einen gemütlichen Abend zu zweit eignet, bei dem sich auch die Herren der Schöpfung nicht langweilen werden. Ja, tatsächlich... (ml) Rezeptionsgeschichte Nicht alle Kritiker sahen den Film von Anfang an so positiv. Das Lexikon des internationalen Films schrieb beispielsweise in einer eklatanten Verkennung der Realität: „Einige grob Blulife · 04/2014 15