Produktion
und Inszenierung
Regisseur und Drehbuchautor Richard Curtis
erzählt mit „Tatsächlich…Liebe“ einen Episodenfilm, der in der kalten Jahreszeit das Herz
kaum besser wärmen könnte. Jede der kleinen Geschichten hätte locker Stoff für einen
eigenständigen Film geboten, doch so ist ein
filmisches Mosaik entstanden, welches kaum
meisterlicher ineinander verwoben werden
konnte. Denn viele der Episoden haben kleine gemeinsame Berührungspunkte, so dass
aus vielen Einzelteilen letztlich doch ein homogener, in sich geschlossener Film entsteht.
Doch schon die herausragende Besetzung
wäre alleine bereits das Geld wert. Kaum eine Rolle, die nicht mit einem bekannten Gesicht besetzt wäre. Sogar unseren deutschen
Export Heike Makatsch als gar „teuflische
Versuchung“ und den ewigen Mr. Bean Rowan Atkinson (hier allerdings ohne Teddybär), gibt es in kleinen Rollen zu bestaunen.
Ein Film, der sich auf eine derartig hochklassige Besetzung stützen kann, muss einfach
gut sein. Und in diesem Fall stimmt das sogar.
„Tatsächlich…Liebe“ ist romantisch, aber nie
kitschig, witzig, aber nie platt, wahrhaftig,
aber nie rührselig und intelligent, aber nie
verkopft. Und es dreht sich immer alles nur
um die Liebe, das schönste, quälendste und
inspirierendste Gefühl, das der Mensch
kennt. Kurzum, „Tatsächlich…Liebe“ ist tatsächlich einer der besten Weihnachtsfilme
der letzten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte und sollte, ähnlich wie „Dinner for one“ zu
Silvester, eigentlich jährlich angeschaut werden.
Eigenschaft als Drehbuchautor für einen Golden Globe nominiert wurden. Gewonnen hat
allerdings letztlich nur Martine McCucheon
den MTV-Movie Award als beste Newcomerin.
entwickelte Nebenhandlungsstränge umranken das episodisch entwickelte melodramatische Geschehen, können aber über die zynische Grundhaltung des Films, der vorbehaltlos auf den vorweihnachtlichen Starttermin
ausgerichtet ist, nicht hinwegtäuschen.“ Kritiker-Guru Roger Ebert bewertete den Film
schon wohlwollender, hätte allerdings auch
mit weniger Episoden leben können: „I once
had ballpoints printed up with the message,
No good movie is too long. No bad movie is
short enough. "Love Actually" is too long. But
don't let that stop you.“ Die Cinema schwelgt
letztlich in berechtigter Euphorie: „Mit beeindruckender Sicherheit gelingt es Curtis,
die ganze Bandbreite dieses wunderbaren
und manchmal auch schrecklichen Gefühls
Liebe auf die Länge eines Films zu verdichten, der das Zeug zum Weihnachtsklassiker
hat. Merry Christmas!“ Darüber hinaus wurden Emma Thompson und Bill Nighy für den
britischen BAFTA-Award nominiert, während
der Film selbst und Richard Curtis in seiner
Warum ist
„Tatsächlich…Liebe“
eine Perle der
Filmgeschichte?
„Tatsächlich…Liebe“ ist deshalb so sehenswert, weil man sich den Film jedes Jahr wieder ansehen kann und man trotzdem noch
neue Details entdeckt. Das liegt vor allem an
der unglaublich unterhaltsamen und überhaupt nicht rührseligen oder sentimentalen
Geschichte, bei der zu keiner Zeit Langeweile
aufkommt. Weshalb sich der Film auch perfekt für einen gemütlichen Abend zu zweit
eignet, bei dem sich auch die Herren der
Schöpfung nicht langweilen werden. Ja, tatsächlich...
(ml)
Rezeptionsgeschichte
Nicht alle Kritiker sahen den Film von Anfang
an so positiv. Das Lexikon des internationalen
Films schrieb beispielsweise in einer eklatanten Verkennung der Realität: „Einige grob
Blulife ·
04/2014
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